Gans zu Weihnachten kaufen: Auf Kennzeichnung achten
Knuspriger Gänsebraten zählt in der Weihnachtszeit und zum Martinstag am 11. November zu den beliebtesten festlichen Gerichten. Worauf sollte man beim Kauf achten und was kostet eine Gans pro Kilo?
Vom Martinstag bis zu den Weihnachtsfeiertagen kommen in Deutschland mehrere Millionen Gänse in den Handel. Viele Verbraucher legen Wert auf eine deutsche Gans aus artgerechter Tierhaltung, doch die Gänsehalter hierzulande können nur bis zu 19 Prozent des Bedarfs decken. Die restlichen Tiere stammen aus dem Ausland, die meisten aus Intensivhaltung in Polen oder Ungarn.
Gänsebraten: Was kostet das Kilo?
Wer eine Gans aus artgerechter, heimischer Haltung kaufen möchte, sollte sie möglichst rechtzeitig vorbestellen. Nachdem die Kilopreise im vergangenen Jahr deutlich gestiegen waren, liegen sie 2023 auf einem ähnlichen Niveau. Qualität hat dabei auch beim Gänsebraten ihren Preis: Frische Gänse aus artgerechter Haltung kosten rund 20 Euro pro Kilogramm. Bio-Geflügel ist in der Regel etwas teurer. In Supermärkten gibt es gefrorene Import-Gänse schon ab 6 bis 9 Euro pro Kilo.
Kennzeichnungen: Bio-Siegel garantiert artgerechte Aufzucht
Verbraucher sollten beim Kauf genau auf die Bezeichnung der Ware achten. Oft täuschen Bilder mit Bauernhöfen oder Bezeichnungen wie "vom Bauernhof" oder "Landgans" vor, das Tier stamme aus artgerechter Haltung. Tatsächlich sagen diese allgemeinen Begriffe nichts über Produktion und Qualität aus. Dagegen stehen das Bio-Siegel oder die gesetzlich geschützten Kennzeichnungen "Freilandhaltung", "Bäuerliche Freilandhaltung" und "Bäuerliche Freilandhaltung unbegrenzter Auslauf" für eine artgerechte Aufzucht. Verbraucherschützer empfehlen, auf nicht eindeutig gekennzeichnete Produkte zu verzichten.
Herkunft: Günstige Import-Gänse oft schwer zu erkennen
Für deutsche Gänse können Händler deutlich mehr verlangen als für Importware. Deshalb kommt es immer wieder vor, dass günstige Ware aus dem Ausland als heimische angeboten wird. Zu erkennen sind solche Umetikettierungen nur schwer, aber es gibt Warnzeichen:
- Gänsebrust und Gänsekeulen sollten in der Regel deutlich teurer im Kilopreis sein als ganze Gänse. Der Arbeitslohn für die Zerlegung und die Kosten für die Entsorgung der Reste kommen dabei hinzu.
- Die Nachfrage nach deutschen Gänsen ist so groß, dass sie kurz vor Weihnachten in der Regel ausverkauft sind. Bietet ein Händler kurzentschlossenen Kunden direkt vor dem Fest noch eine deutsche Gans an, sollte die Herkunft kritisch hinterfragt werden. Das gilt insbesondere bei unverpackter Ware.
Bio-Gänse haben bessere Fleischqualität als Mastgänse
Wer sicher gehen möchte, dass die Tiere nicht unter schlechten Bedingungen gezüchtet wurden, kauft direkt beim Erzeuger oder bevorzugt Bio-Ware. Bio-Gänse leben mindestens 20 Wochen, erhalten Futter aus ökologischem Anbau, haben täglich Auslauf sowie stets Zugang zu einer Wasserfläche. Die längere Mastzeit und das Grünfutter wirken sich positiv auf die Qualität aus: Das Fleisch ist mit Fett durchwachsen - im Gegensatz zu Schnellmastgänsen, die wesentlich kürzer leben, konzentriertes Mastfutter bekommen und eine dicke äußere Fettschicht entwickeln.
Tiefkühlware: Auf Stapelgrenze der Gefriertruhe achten
Wer Tiefkühlware kauft, sollte darauf achten, dass die Verpackung nicht beschädigt ist und nicht über die Stapelgrenze in der Gefriertruhe hinausragt. Diese Grenze ist an der Seite der Truhe mit einem Strich markiert. Gefrorene Ware sollte laut Etikett noch mindestens ein Jahr lang haltbar sein. Vor der Zubereitung muss die Gans rechtzeitig langsam im Kühlschrank auftauen, das kann bis zu 24 Stunden dauern.