Badsanierung: Gute Planung spart Kosten
Eine Badsanierung kann hohe Kosten verursachen. Damit alles möglichst reibungslos, schnell und stressfrei klappt, ist eine genaue Planung wichtig.
Die Fliesen im Badezimmer gefallen nicht mehr, eine neue Duscharmatur wäre schön und das Waschbecken ist gesprungen? Höchste Zeit das Bad zu sanieren. Doch das ist ein aufwendiges Projekt, das viel Zeit, Geld und Nerven kostet. Deswegen sind Planung und Vorbereitung das A und O. Eigenheimbesitzer können in der Regel ohne Rücksprache starten. Wer zur Miete wohnt, muss Badsanierungen mit dem Vermieter abstimmen.
Badrenovierung: "Alles aus einer Hand" oder selbst machen?
Das Badezimmer renovieren oder renovieren lassen - mit diesen Alternativen kann es gehen:
- Alternative 1: eine Badsanierung im Komplettpaket "Alles aus einer Hand" beauftragen. Für alle Arbeiten kommen Handwerker. Meist aus Fachfirmen, aber auch einige Baumärkte bieten sogenannte Handwerkerservices an.
- Alternative 2: einzelne Handwerker für die jeweiligen Arbeiten engagieren - vom Fliesenleger über Sanitär- und Elektroinstallateur bis zum Trockenbauer und Maler. Aber Achtung: Bauleiter ist dann der Bad-Eigentümer - er oder sie muss alle Termine und Arbeiten mit den verschiedenen Handwerkern koordinieren. Das kostet meist Zeit und Nerven.
- Alternative 3: Badbesitzer sind handwerklich versiert und erledigen einen Teil der Arbeiten selbst, etwa Abriss- oder Malerarbeiten. Die schwierigeren Aufgaben - meist Klempner- und Elektroinstallationen - lassen sie von Handwerkern machen. Das kann Geld sparen, denn eine Badsanierung kostet schnell mehr als 10.000 Euro.
- Alternative 4: Alles selbst machen - aber das ist nur etwas für wirklich erfahrene Heimwerker.
Bestandsaufnahme: Grundriss, Anschlüsse und Heizung
Zuerst ist zu klären: Bleibt der Grundriss des bisherigen Badezimmers erhalten? Oder soll sich etwas grundlegend ändern, etwa das Badezimmer vergrößert werden?
Bleibt der bisherige Grundriss des Bades erhalten, geht es ans exakte Ausmessen:
- Seitenlängen
- Wo ist die Tür und ein oder mehrere Fenster? Welchen Öffnungsradius haben sie? Sind die damit neu zu installierenden Waschbecken, WCs oder Wannen im Weg?
- Falls keine Fenster vorhanden sind: Gibt es eine Belüftungsanlage und wo liegt sie?
- Gibt es eine Dachschräge?
- Wo liegen die Anschlüsse für Waschbecken, Dusche, Badewanne, Toilette?
- Welche Steckdosen, Lichtschalter und Leuchten sind vorhanden?
- Welche Heizung gibt es? Fußboden? Heizkörper?
3D-Plan des neuen Badezimmers erstellen
Die Daten aus der Bestandsaufnahme gehören in eine maßstabsgerechte Planungsskizze des neuen Badezimmers: zum Beispiel auf Millimeterpapier oder in einem Online-Planungstool. Das bieten Badausstatter-Firmen und Möbelhäuser an, meist kostenlos, ebenso wie eine Vorort-Beratung. Das ist gerade bei größeren Umbauten sinnvoll. Wenn etwa Wasser- und Stromanschlüsse zu erneuern oder verlegen sind, ist die Hilfe von Experten notwendig.
In den Online-Planungstools entsteht nach und nach eine 3D-Ansicht des neuen Bades und seiner Ausstattung, die man von oben und allen Seiten anschauen kann - ein guter Eindruck vom neu eingerichteten Raum. Wer beim Millimeterpapier bleiben will, schneidet sich die neue Badeinrichtung maßstabsgetreu zurecht, um zu sehen, wie sie am besten in den vorhandenen Grundriss passt.
Tipp: Ideen einholen! In Badausstellungen und Möbelhäusern sind Bäder aller Größen aufgebaut und eingerichtet.
Sind neue Anschlüsse, Heizung und Leitungen notwendig?
Bevor es mit dem Umbau losgeht, muss geklärt sein, was an Heizung, Stromkabeln und Wasserleitungen geändert werden muss. Sonst kann es böse Überraschungen geben, wenn Heim- oder Handwerker schon mittendrin sind.
Mögliche Fragen sind:
- Wie gut und sicher sind Wasser- und Elektroleitungen noch? Müssen sie eventuell erneuert werden?
- Wie ist der Wasserdruck? In welchem Stockwerk liegt das Bad? Muss eine Zirkulationsleitung eingebaut werden?
- Müssen Wasser- und Elektroleitungen verlegt werden, etwa, weil Waschbecken oder Dusche an anderer Stelle sein werden?
- Rauschen die Wasserleitungen schon lange? Und wenn ja - wäre jetzt nicht beste Gelegenheit, diese Geräusche mit einem Schallschutz zu unterdrücken?
- Wie steht es um den Schallschutz beim Wasserzufluss und -abfluss?
- Soll der Heizkörper an der Wand verschwinden und stattdessen eine wohlige Fußbodenheizung in den Boden?
Reichen Fachkenntnisse für Eigenleistung aus?
Spätestens jetzt muss die Entscheidung fallen, was mache ich selber und was sollen Handwerker machen? Oder soll das neue Bad komplett beauftragt werden?
Tipp: Bei der Eigenleistung immer die eigenen Fähigkeiten ehrlich einschätzen. Während für einen Abriss handwerkliches Geschick ausreicht, sind für Fliesen- und Installationsarbeiten Fachkenntnisse nötig. Elektroinstallationen sollte generell eine Fachkraft erledigen. Und immer bedenken - Handwerker müssen eine Garantie für ihre Arbeiten geben und nachbessern, was nicht in Ordnung ist. So eine Garantie gibt es bei Eigenleistung nicht.
- Mögliche Eigenarbeiten beim Abriss sind zum Beispiel: Duschkabine und/oder Badewanne ausbauen, Fliesen entfernen, Malerarbeiten, eventuell Arbeiten am Trockenbau wie spachteln und verputzen.
Unbedingt beachten: Mit beteiligten Handwerkern im Vorfeld klären:
- Akzeptieren sie Heimwerker-Eigenleistung? Das kann Probleme geben, wenn Eigenleistung die Grundlage für die Arbeit der Handwerker ist, etwa weil der Klempner die Fußbodenheizung auf einen welligen Heimwerker-Estrich montieren soll.
- Wenn verschiedene Handwerker engagiert werden sollen, die Zusammenarbeit absprechen. Für manche ist es problematisch, wenn nicht alles aus einer Hand ist.
- Punkt für Punkt absprechen, wer welches Material besorgt und wie die genaue Typenbezeichnung für die selbst zu kaufenden Teile lautet. Sonst gibt es Probleme, etwa wenn Teile der Badausstattung aus Internet oder Baumarkt nicht zu den Teilen passen, die der Handwerker mitbringt.
Nachbarn informieren und für Waschgelegenheit sorgen
Von der ersten Planungsskizze bis zum fertigen Bad kann es mehrere Monate dauern. Abbruch, Spachteln, Neu-Verputzen, Fliesen kleben, Leitungen verlegen und Waschbecken, Duschen und WCs montieren - das kann sich über mehrere Wochen hinziehen - je nach Größe des Raumes und Umfang der Sanierungsarbeiten. Das merken auch die Nachbarn: Ein Bad-Umbau macht immer Lärm. Darum besser die Menschen nebenan vorher informieren. Gibt es nur ein Bad im Haus oder in der Wohnung, dann genau planen, wer wann wo regelmäßig duschen kann - bei Freunden, Nachbarn oder im Schwimmbad.