Diesel und Benzin: Tipps zum Spritsparen
Hohe Benzin- und Dieselpreise als Folge des Krieges in der Ukraine machen das Autofahren derzeit teurer. Wer seine Fahrweise anpasst, kann viel Kraftstoff und bares Geld sparen.
Der konsequente Verzicht auf hohe Drehzahlen und das Abstellen des Motors bei Staus und Stopps können den Spritverbrauch laut ADAC um bis zu 20 Prozent senken. Außerdem ist eine spritsparende Fahrweise ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz, weil sich dadurch auch der CO2-Ausstoß des Fahrzeugs verringert.
Vorausschauendes Fahren vermeidet ständiges Bremsen
Nicht ständig Gas geben und bremsen, sondern vorausschauend fahren und den Schwung während der Fahrt nutzen, macht das Autofahren ökonomischer. Kurzfristige Temposchwankungen können Sie ausgleichen, indem Sie den Fuß vom Gas nehmen, statt zu bremsen und anschließend wieder zu beschleunigen. Denn nach jedem Schaltvorgang ist wieder ein Tritt aufs Gaspedal notwendig - und das kostet jedes Mal Sprit.
Wer genügend Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug hält, fährt nicht nur sicherer, sondern verzögert das Bremsen und kann die Motorbremswirkung nutzen. Beim Heranrollen an eine Ampel zum Beispiel ist es ratsam, bei Geschwindigkeiten über 40 km/h den Fuß einfach vom Gaspedal zu nehmen, ohne auszukuppeln. Die meisten Autos sind mit einer Schubabschaltung ausgerüstet, die in dieser Situation die Kraftstoffzufuhr absperrt.
Schnell hochschalten und mit niedriger Drehzahl fahren
Kraftstoffverbrauch, Schadstoffausstoß und Lärmentwicklung hängen vor allem von der Drehzahl des Motors ab. Im höchstmöglichen Gang zu fahren, ist Grundbedingung für benzinsparendes Fahren. Deshalb gilt: Nach dem Anfahren schnell beschleunigen, möglichst rasch die Gänge hochschalten und mit niedrigen Drehzahlen die gewählte Geschwindigkeit beibehalten. Selbst im Stadtverkehr kann der Autofahrer gut im fünften Gang (etwa ab 60 km/h) fahren, ein Zurückschalten ist nicht erforderlich, solange der Motor ohne zu rucken Gas annimmt.
Nach Auskunft des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) reichen 2.000 Umdrehungen im Stadtverkehr aus. Auf Autobahnen und Landstraßen gilt: Je niedriger die Drehzahl und das Tempo, desto niedriger der Verbrauch. Positiver Effekt neben dem Benzinsparen: Der Geräuschpegel sinkt - sowohl im Auto als auch außerhalb.
Motor bei längeren Stopps abschalten
Bei Stopps ab 30 Sekunden, zum Beispiel an einer Bahnschranke, sollte der Motor abgeschaltet werden, denn im Leerlauf verbraucht er zwischen 0,8 und 1,5 Liter Sprit pro Stunde. Außerdem ist der entstehende Schadstoff-Ausstoß lästig für Passanten und umweltbelastend.
Unnötigen Luftwiderstand und Gewicht vermeiden
Unnötige Aufbauten wie Dachgepäckträger und Utensilien, die im Innern des Wagens liegen, sorgen für größeren Luftwiderstand beziehungsweise für mehr Gewicht. Grob geschätzt erhöht ein zusätzliches Gewicht von 100 Kilo in einem Mittelklasse-Pkw den Spritverbrauch um 0,7 Liter auf 100 Kilometern. "Weg mit unnötigem Ballast" heißt deshalb die Devise: Dachgepäckträger nach dem Urlaub abmontieren, keine Wasserkästen durch die Gegend fahren, Kofferraum leer räumen.
Ungenutzte Stromfresser wie Klimaanlage ausschalten
Auch elektrische Funktionen des Autos wie Klimaanlage, Fensterheber oder Heckscheiben- oder Sitzheizung haben Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch. Je mehr Strom die Lichtmaschine erzeugen muss, desto größer wird ihr Drehwiderstand. Die Folge: Der Verbrennungsmotor muss für den Antrieb mehr Kraft aufwenden. Größter Stromfresser ist die Klimaanlage, die den Verbrauch im Stadtverkehr um bis zu 1,8 Liter je 100 Kilometer erhöht. Deshalb sollte kein Stromverbraucher laufen, wenn es nicht notwendig ist. Selbst Frischluft kostet Energie: Offene Fenster beeinträchtigen die Luftströmung und erhöhen den Spritverbrauch.
Kurzstrecken vermeiden und Reifendruck überprüfen
Wer Sprit sparen möchte, sollte auf kurze Fahrten verzichten. Grund: Am meisten Sprit verbraucht der Motor, wenn er kalt ist. Der Durchschnittsverbrauch auf den ersten Hundert Metern kann bis zu 30 Liter pro 100 Kilometer und mehr betragen. Erst wenn der Motor nach etwa vier Kilometern seine normale Betriebstemperatur erreicht hat, kann sich ein optimaler Spritverbrauch einstellen.
Außerdem sollten Autofahrer darauf achten, dass die Reifen den vom Hersteller empfohlenen Reifendruck aufweisen. Breitreifen verlängern übrigens den Bremsweg und erhöhen den Verbrauch. Leichtlaufreifen hingegen haben einen geringeren Rollwiderstand als die herkömmlichen Modelle und sorgen für eine geringere Lärmbelastung sowie weniger Spritverbrauch.