Besen kaufen: Kunststoff oder Natur? Holzstiel oder Metall?
Es gibt sie aus Holz, Metall oder Kunststoff. Sie sind gerade oder gebogen, mit Plastikborsten oder Naturfasern. Die Vielfalt des Besenangebots in Baumärkten ist groß. Doch welcher Besen taugt wofür?
Die meisten Besen werden unter dem Etikett "Allzweckbesen" verkauft. Dabei gibt es große Unterschiede beim Material und der Verarbeitung. Einige sind besonders leicht, andere schwer. Manche Stiele werden gesteckt, andere verschraubt oder genagelt. Und nicht für alle Anwendungen sind sie gleichermaßen geeignet.
Schwere Besen für das Kehren auf der Straße
Besen für das Laubkehren auf der Straße sollten am besten schwer sein und einen breiten, geraden Bürstenkopf aus Holz haben. Der Grund: Um feuchtes und festgefahrenes Laub wegzubekommen, muss man den Besen fest auf die Straße drücken. Das geht mit einem schweren Besen leichter. Und mit einem breiten Bürstenkopf geht die Arbeit schneller voran. Wer die Laubberge dann mit umgedrehtem Besen zusammenschieben möchte, nimmt dafür am besten ein Modell aus Holz, weil Kunststoff zu leicht von der rauen Straßenoberfläche abgerieben wird. Holz ist widerstandsfähiger, und wenn sich doch mal kleine Splitter lösen, ist das für die Umwelt kein Problem.
Wer dagegen nur gelegentlich etwas Staub oder ein paar Blätter von der Terrasse fegen möchte, braucht keinen schweren Besen. Er kann auch zu Modellen aus Kunststoff greifen.
Borsten aus Kunststoff oder Naturmaterial wie Arenga
Bei den meisten Besen, die heute angeboten werden, sind die Borsten aus Kunststoff. Manche Profis raten zu Besen, die sowohl feinere als auch dickere Borsten haben. Mit den dünneren Borsten lässt sich Staub besser zusammenkehren, mit den breiteren Borsten grober Schmutz oder Laub.
Ein Naturmaterial, das natürlicherweise unterschiedlich dicke Borsten hervorbringt, ist Arenga. Die Faser wird aus der Zuckerpalme gewonnen und ist für den Außeneinsatz gut geeignet, denn Arenga ist zäh und resistent bei Nässe. Der große Vorteil: Wer mit Arenga fegt, erzeugt kein Mikroplastik auf der Straße oder im Garten. Doch Besen mit Naturfaser-Borsten sind nicht in jedem Baumarkt zu finden, da sowohl das Material als auch seine Verarbeitung teurer sind als bei Kunststoff-Besen.
Häufige Schwachstelle: Die Verbindung von Stiel und Besenkopf
Bürstenkörper und Stiele zum Schrauben haben den Vorteil, dass man nicht den ganzen Besen in den Müll werfen muss, wenn nur ein Teil kaputt ist. Zugleich sind die Gewinde aber häufig Schwachstellen, weil sie mit der Zeit ausleiern können. Sogar die Profis vom Zweckverband Abfallwirtschaft Hannover arbeiten mit Besenmodellen, bei denen Stiel und Bürstenkopf einfach nur zusammengesteckt werden. Allerdings wird der Stiel von den Straßenreinigern zusätzlich von oben in den Bürstenkopf genagelt. Ein einfacher Trick, der auch zu Hause leicht angewendet werden kann.
Holzstiel oft länger haltbar als Metallstiel
Eine Biegeprüfung in der Versuchs- und Prüfanstalt in Remscheid zeigte, dass Holzstiele in aller Regel langlebiger sind als Metallstiele. Der Grund: Holzstiele werden aus Massiv-Holz gefertigt, bei den Metallstielen handelt es sich dagegen um Rohre mit häufig dünnen Wänden. Bei viel Druck knicken Metallstiele deutlich eher durch, als dass ein Vollholzstiel bricht.
Beachten muss man jedoch, dass Holzstiele Naturprodukte sind, bei denen die Qualität Schwankungen unterworfen sein kann. Mit bloßem Auge lässt sich das oft nicht erkennen. Man sollte aber darauf achten, dass der Stiel astfrei ist, denn Astlöcher sind auf jeden Fall Schwachstellen, an denen das Holz leichter bricht.