Nienburg: Spargelstadt an der Weser
Spargelmuseum und Spargelbrunnen: Nienburg steht für das zarte Gemüse wie keine andere Stadt im Norden. Den Reiz des Weserstädtchens macht das mittelalterliche Zentrum aus.
Bei Nienburg denken viele Norddeutsche sofort an Spargel, denn die Region an der Mittelweser ist eines der bekanntesten Anbaugebiete. Nienburg pflegt sein Image als Spargelstadt - mit einem Spargelfest im Mai und einem Spargelmuseum, das die Bedeutung des Gemüses für Niedersachsen dokumentiert. Am südlichen Ende der Fußgängerzone Lange Straße erinnert der Spargelbrunnen mit einer bronzenen Figurengruppe an die lange Tradition des Anbaus.
Fachwerk und Weserrenaisssance
Der Name Nienburg bedeutet Neue Burg (Nyge Borg) und bezeichnete das Wasserschloss, das einst an der Weser stand. Von der Burganlage existiert heute nur noch der Stockturm. Von der Bedeutung Nienburgs im Mittelalter zeugt die malerische Altstadt mit viel Fachwerk. Sie ist mit wenigen Ausnahmen komplett erhalten. Das Rathaus aus dem 14. Jahrhundert gehört zu den ältesten Gebäuden. Das Portal und ein Giebel im Stil der Weserrenaissance wurden um 1585 angebaut. Gleich daneben liegt der Kirchplatz mit der Pfarrkirche St. Martin. Ihr 72 Meter hoher Turm ist das Wahrzeichen der Stadt. Jedes Jahr feiert Nienburg ein großes Altstadtfest mit Flohmarkt, es beginnt jeweils am vierten Donnerstag im September.
Wer Märkte liebt, ist in Nienburgs Altstadt ebenfalls richtig. Jeden Mittwoch und Sonnabend findet dort im südlichen Bereich der Fußgängerzone Lange Straße von 8 bis 13 Uhr ein schöner Wochenmarkt statt. Zum Angebot gehören viele regionale Spezialitäten sowie Blumen und Pflanzen.
Burgmannshöfe und Kleine Nienburgerin
Typisch für die Region sind die sogenannten Burgmannshöfe - große Anwesen, die Adlige einst als Lehen vom Grafen erhielten. Heute können Besucher einige der Höfe besichtigen, zum Beispiel den schönen Fresenhof in der Leinstraße, das Haupthaus des Museums Nienburg. Der Posthof in der Georgstraße dient als kultureller Treffpunkt und beherbergt die Stadtbibliothek. Hinter dem Gebäude steht das Symbol und die Werbefigur der Stadt: die Kleine Nienburgerin, eine Bronzeskulptur. Wer keine Sehenswürdigkeit in Nienburg verpassen will, folgt der Bärenspur: Aufgemalte Bärentatzen markieren einen 3,3 Kilometer langen Rundweg, der zu 32 Sehenswürdigkeiten führt.
Mit Boot und Fahrrad Nienburg und Region entdecken
Direkt an der Weser gelegen, ist Nienburg ein idealer Ausgangspunkt für eine Bootstour. Von April bis Mitte Oktober starten Ausflugsschiffe zu verschiedenen Touren. Wer selbst aktiv werden möchte, kann ein kleines Motorboot mieten und den Fluss auf eigene Faust erkunden, ein Bootsführerschein ist dafür nicht notwendig. Radfahrer finden in der Region ein dichtes Netz ausgeschilderter Wege, unter anderem den Weser-Radweg, der den Fluss nach Süden bis Hann. Münden und nach Norden bis Bremen begleitet.
Wer sich für historische Eisenbahnen interessiert, findet gut 30 Kilometer nördlich von Nienburg ein lohnendes Ausflugsziel - die Museumsbahn Bruchhausen-Vilsen. Ein Freilichtmuseum zeigt dort alte Kleinbahn-Fahrzeuge wie Dampf- und Diesellokomotiven, Trieb-, Personen- und Güterwagen. Außerdem verkehrt die Museumsbahn regelmäßig zwischen Bruchhausen-Vilsen und Asendorf.
Dino-Park Münchehagen: Saurier in Originalgröße
Sehr viel älter sind die Spuren, die Dinosaurier vor 140 Millionen Jahren im Schlamm der Region hinterließen. Heute steht dort ein Freilichtmuseum der besonderen Art. Der Dinosaurier-Park in Münchehagen zeigt anhand von mehr als 230 verschiedenen Modellen in Originalgröße die Entwicklung der Saurier und der Erde. Der Park liegt knapp 30 Kilometer südlich von Nienburg.