Rinteln: So schön kann Weserrenaissance sein
Bekannt ist Rinteln für seine Weserrenaissance-Bauten und Fachwerkhäuser. Auch eine der schönsten gotischen Klosteranlagen Deutschlands liegt in der Nähe - Kloster Möllenbeck.
Im 11. Jahrhundert wurde Rinteln von Graf Adolf IV. von Schaumburg nördlich des lippischen Berglandes gegründet. Wer die Weser überquert, gelangt direkt in die historische Altstadt. Dort sind die vielen schmalen Gassen und Fachwerkhäuser sehenswert. Bekannt ist Rinteln auch für seine Weserrenaissance-Bauten aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Charakteristisch für diesen Baustil sind die geschwungenen Giebel und Ornamente nach italienischem Vorbild. Zu den bekanntesten Renaissance-Bauten in Rinteln zählen das Archivhäuschen in der Ritterstraße und der Ratskeller am Marktplatz.
Im Kloster Möllenbeck übernachten
Im Südwesten von Rinteln steht eine der schönsten gotischen Klosteranlagen Deutschlands. Das Kloster Möllenbeck wurde von Gräfin Hildeburg im Jahr 896 gestiftet. Aus dieser Zeit sind noch Teile der Rundtürme erhalten. Überlieferungen belegen, dass das Kloster mehrfach abgebrannt ist und über die Jahrhunderte unterschiedlich genutzt wurde: als Damenstift, Mönchskloster und sogar als landwirtschaftlicher Betrieb. Führungen finden von Ostern bis Oktober jeweils am zweiten Sonntag im Monat nach dem Gottesdienst oder nach Voranmeldung statt. Der Hofgarten lädt mit Café und Biergarten zur Einkehr und Besucher können in modernen Zimmern hinter alten Stallmauern übernachten.
Die Eulenburg - das Universitäts- und Stadtmuseum Rinteln
Wer wissen will, wie Rinteln mit seinen Festungsanlagen aussah oder warum Schaumburger Soldaten 1776 in Amerika gegen George Washington kämpften, findet in der Eulenburg die richtigen Antworten. Auf rund 500 Quadratmetern Ausstellungsfläche präsentiert das Museum fünf thematische Schwerpunkte. Dazu zählen die Geschichte der Festung Rinteln, die Ur- und Frühgeschichte des Landkreises Schaumburg, die Hexenverfolgungen im Wesergebiet, die Geschichte der schaumburgischen Universität von 1621 bis 1810 sowie die Bedeutung der Weser für die Region. Zusätzlich zur Dauerausstellung bietet die Eulenburg regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen.
Unterer Eisenhammer: Museum in alter Schmiede
Seit etwa 1710 wurden im Rintelner Ortsteil Exten Eisenhämmer betrieben. In diesen Eisenfabriken schmiedeten mehr als 100 Arbeiter Messer, Gabeln, Feuerstähle und Scheren. Mit Beginn der Industrialisierung und dem Vormarsch moderner Maschinen mussten die Eisenhämmer nach und nach schließen. Im "Unteren Eisenhammer" wurden noch bis 2004 Hacken und Spaten in Handarbeit geschmiedet. Heute ist die Werkstatt ein Museum und für Besucher geöffnet. Sie erwartet eine beeindruckende Zeitreise zurück in vergangene Jahrhunderte.