Hitzacker: Schmucke Fachwerkstadt an der Elbe im Wendland
Das Städtchen liegt am Elberadweg und lockt mit einer hübschen, von Fachwerk geprägten Altstadt. Auch der stadteigene Weinberg und ein Freilichtmuseum lohnen einen Besuch.
Gleich zwei Flüsse, die Elbe und die Jeetzel, prägen das Städtchen Hitzacker im nördlichen Wendland. Die Altstadt mit etlichen schmucken Fachwerkhäusern liegt auf einer Flussinsel inmitten der Jeetzel-Mündung - eine Lage, die Hitzacker bereits im Mittelalter Wohlstand als Handelszentrum bescherte, die Stadt aber auch immer wieder angreifbar für verheerende Hochwasser machte. Beim Elbehochwasser im Jahr 2006 war die Altstadt vollständig von den Wassermassen eingeschlossen.
Seither wurden die Hochwasser-Schutzanlagen massiv verstärkt, entlang der Schutzwand entstand eine schöne Uferpromenade. Sie ist nach Prinz Claus der Niederlande benannt, dem in Hitzacker geborenen und 2002 verstorbenen Ehemann der früheren Königin Beatrix. An einer Stelle der Promenade stehen weiße Pfosten mit bunten Markierungen. Sie zeigen an, wie hoch das Wasser in manchen Jahren stand. Von der Promenade aus führt ein Fuß- und Radweg durch die Schutzwand, die bei Hochwasser geschlossen werden kann, direkt ans Elbufer mit seinen sandigen Buchten.
Altstadt mit Cafés und Restaurants
Die Altstadt mit vielen gemütlichen Restaurants und Cafés sowie kleinen Boutiquen lädt zum Bummeln ein. Im Alten Zollhaus, dem ältesten Gebäude Hitzackers aus dem Jahr 1589, ist ein Heimatmuseum untergebracht. Es dokumentiert die Geschichte der einstigen Zollstation und der Stadt von der Gründung 1258 bis heute. Eine Besonderheit sind Exkursionen mit dem Sofafloß: Bis zu zwölf Personen können es sich auf dem motorisierten Floß bequem machen, die Elblandschaft vom Wasser aus erleben und dabei den Geschichten der Floßbegleiter lauschen (Anmeldung unter Tel. 05862/88 38).
Spaziergang auf den Weinberg
Nicht verpassen sollten Besucher einen Spaziergang auf den Weinberg. 164 Stufen führen hinauf. Aus den Trauben der insgesamt 99 Rebstöcke wird im Herbst das "Hidesacker Weinbergströpfchen" gekeltert, sogar eine Weinkönigin hat das Städtchen vorzuweisen. Bereits 1521 wurde in Hitzacker erstmals Wein angebaut. Der Sage nach lebten im Weinberg einst Zwerge, die den Bürgern der Stadt bei verschiedenen Gelegenheiten halfen. Wer beim Stadtbummel genau hinschaut, wird an verschiedenen Stellen auf sie treffen - allerdings lediglich als in Bronze gegossene Abbilder.
Archäologisches Zentrum
Wer historisch interessiert ist, kann außerdem noch einen Abstecher zum Archäologischen Zentrum einplanen. In dem Museumsdorf mit Nachbauten bronzezeitlicher Langhäuser können Besucher in den Alltag der Menschen vor 4.000 Jahren eintauchen und an Veranstaltungstagen ein Feuer machen und Bogenschießen oder Einbaum fahren üben.
Ein junger Kneipp-Kurort
Hitzacker darf sich auch Kneipp-Kurort nennen. Erholungsuchende können sich individuelle Programme zusammenstellen, in mehreren Tretbecken und einem Armbecken den Kreislauf anregen oder auf dem Barfußpfad die Sinne schärfen. Auch das gesunde Klima und die frische Luft sollen unter anderem gegen Herz- und Gefäßkrankheiten sowie Erschöpfungszustände helfen.
Mit dem Rad an der Elbe entlang
Das Umland von Hitzacker mit seiner vielfältigen Natur lädt das ganze Jahr über zum Wandern, Radeln oder Reiten ein. Viele Kilometer Rad-, Wander- und Reitwege führen durch den Naturpark Elbhöhen-Wendland. Hitzacker ist ein guter Ausgangspunkt für Radtouren durch das Wendland oder entlang der Elbe. Auf dem Elberadweg etwa geht es über 55 Kilometer bis nach Lauenburg. Interessantes Ziel für einen Zwischenstopp auf der Strecke ist das Elbschloss Bleckede mit dem Biosphaerium, einer großen Ausstellung über die Natur der Flusslandschaft Elbe.
Internationales Festival der Kammermusik
Ein kultureller Höhepunkt sind die Sommerlichen Musiktage Hitzacker, die alljährlich Ende Juli/Anfang August stattfinden. Das älteste Kammermusik-Festival Deutschlands genießt bei Musikliebhabern im In- und Ausland großes Renommee.