Schloss Bleckede: Die Elbtalaue im Biosphaerium kennenlernen
Welche Fischarten schwimmen in der Elbe, wie leben Biber und welchen Vogelarten bietet die Elbtalaue Nahrung und Schutz? Antworten gibt das Biosphaerium im historischen Elbschloss Bleckede im Wendland.
Die Ursprünge des Elbschlosses gehen auf eine Wasserburg aus der Zeit um 1270 zurück. Ihre Gräben und ein Turm sind noch heute erhalten, aber im Inneren geht es modern zu. Denn dort präsentiert sich das "Biosphaerium Elbtalaue". Auf mehr 1.000 Quadratmetern informiert es über die vielfältige Natur der Flusslandschaft, die seit 2002 als Biosphärenreservat unter Schutz steht.
Den Lebensraum Elbe kennenlernen
Multimedial und spielerisch lernen Besucher im 2023 neu eröffneten Biosphärenraum an verschiedenen Medienstationen die Natur der Elbtalaue kennen. Beim "Biosphären-Quiz 1, 2 oder 3" können sie ihr Wissen testen. Möglichkeiten zum eigenen Ausprobieren bieten außerdem ein Vogelstimmen-Klavier, eine Windmaschine und ein Überflutungsmodell. In der Aquarienlandschaft mit acht Becken schwimmen Elbfische wie Aal, Hecht, Stör und Zander.
Zu Gast bei den Bibern
Eine Besonderheit ist die Biberanlage. Eine Glasscheibe gibt den Blick in einen bewohnten Biberkessel frei, die Wohnhöhle der scheuen Nager. Im Juni bekamen die Biber Nachwuchs, seither sind in der Biberburg auch zwei Jungtiere zu Hause. Zu der Anlage gehören auch ein Freigehege und eine Wasserfläche, sodass sich die Tiere weitgehend artgerecht verhalten können. In einer multimedialen Schau ist zudem viel Interessantes über Biber, ihren Körperbau, die Nahrung und ihr Leben an der Elbe zu erfahren.
Blick vom Burgturm
Aus 20 Metern Höhe können Besucher des Biosphaeriums den Ausblick auf die Elbe genießen. Eine Wendeltreppe führt zu einer Aussichtsplattform mit Fernglas, die auf den Stumpf des historischen Rundturms der Burg gesetzt wurde. Im unteren Teil des Turms, der gut drei Meter Durchmesser hat, sind noch Ösen zu sehen, an denen früher die Arm- und Beinfesseln von Gefangenen befestigt wurden.
Aufbau in mehreren Jahrhunderten
Das gesamte Gebäude-Ensemble in seiner heutigen Form entwickelte sich über mehrere Jahrhunderte: Um 1600 ließ Herzog Ernst zu Braunschweig und Lüneburg einen Nordflügel mit vielen Holzschnitzereien erbauen. 1743 folgte der Westflügel. Bis 1885 hatte der Amtmann des Amtes Bleckede seinen Sitz in dem Schloss, heute werden einige Räumlichkeiten für Trauungen sowie für Feiern und kulturelle Veranstaltungen genutzt.