Zwischen Wald und Meer: Ostseebad Sellin
Sellin liegt malerisch auf einem Hochufer im Osten Rügens. Auf der Seebrücke verbreitet das Brückenhaus historischen Charme. Das waldreiche Umland lädt zum Wandern ein.
Eine solche Lage haben nur wenige Orte an der Ostseeküste: Das Seebad Sellin thront rund 30 Meter über dem Meer auf einem Hochufer im Osten der Insel Rügen. Wer an den Strand oder zur Seebrücke möchte, geht über eine breite Treppe hinab ans Wasser - oder nutzt einen Aufzug. Die knapp 400 Meter lange Seebrücke ist das bekannteste Bauwerk und Wahrzeichen von Sellin. Nach historischen Vorbildern von 1927 wurde das Bückenhaus im Stil der Bäderarchitektur Ende der 1990er-Jahre neu aufgebaut und verleiht dem Ort eine edle Atmosphäre. Paare können dort heiraten, es werden Feste gefeiert und im Palmengarten gedeihen exotische Pflanzen. Am Ende der Seebrücke legen Ausflugsschiffe an. Abends ist die beleuchtet und ein beliebtes Fotomotiv.
Schmucke Villen in der Wilhelmstraße
Den Mittelpunkt Sellins bildet die von liebevoll restaurierten Villen gesäumte Wilhelmstraße. Sanft steigt die schmale Allee mit zahlreichen Restaurants und Geschäften zum Steilufer hin an. Mehrgeschossige weiße Häuser, meist im Stil der Bäderarchitektur, prägen das Bild. Viele davon entstanden zu Beginn des 20. Jahrhunderts, nachdem der Fürst zu Putbus beschlossen hatte, Sellin zu einem Ostseebad auszubauen.
Viel Platz für Badegäste und Wassersportler
Der breite Sandstrand macht Sellin auch zu einem attraktiven Ziel für Badeurlauber. Der Hauptstrand liegt direkt an der Seebrücke. Weiter südlich, am Südstrand, stehen am Fuß des Selliner Forstes noch einmal Dutzende Strandkörbe. Außerdem grenzt der Ort an den Selliner See, der mit dem Rügenschen Bodden verbunden ist und einen kleinen Hafen für Wassersportler bietet. Mehr Yachten liegen im Hafen Seedorf, einem guten Ausgangspunkt für Törns ins Segelrevier Südost-Rügen. Auch für Nicht-Wassersportler ist Seedorf ein attraktives Ausflugsziel.
Wandern in der Granitz
Mit seiner hügeligen und waldreichen Umgebung lockt das Ostseebad Wanderfreunde an. Zahlreiche ausgeschilderte Wege führen durch die Granitz, einen Mischwald, der im Norden an den Ort grenzt. Beliebtes Ziel ist das Jagdschloss Granitz auf dem 106 Meter hohen Tempelberg. Ein fast 40 Meter hoher Mittelturm überragt das klassizistische Schloss aus der Zeit um 1850. Eine gusseiserne Wendeltreppe führt zu einer Aussichtsplattform, von der Besucher bis weit auf die Ostsee und über die Insel Rügen blicken können. Am Rand der Granitz führt ein Hochuferweg bis ins benachbarte Seebad Binz. Für die Rückfahrt bietet sich die Schmalspurbahn "Rasender Roland" an, deren Dampflok-Züge täglich auf der Strecke von Putbus nach Göhren auch in Binz und Sellin halten.
Ursprüngliche Natur auf der Halbinsel Mönchgut
Im Süden des Ostseebades Sellin schließt sich die Halbinsel Mönchgut an. Sie gilt mit ihren tief eingeschnittenen Buchten, Steilküsten und Sandstränden zu den wenigen Landschaften Deutschlands, die ihren ursprünglichen Charakter und die typische Vegetation erhalten haben. Die Halbinsel gehört zum Biosphärenreservat Südost-Rügen, einige Bereiche stehen unter Naturschutz. Besucher können die Landschaft auf zahlreichen Wander- und Radwegen entdecken. Das größere Seebad Göhren sowie die kleinen Orte Baabe, Thiessow, Lobbe, Groß Ziecker und Middelhagen bilden mit Gaststätten und Übernachtungsmöglichkeiten die touristische Infrastruktur.