Prora: Badeurlaub auf historischem Gelände
Das Stichwort Prora verbinden viele mit monströsen Betonbauten aus der NS-Zeit. Der kleine Ort auf Rügen hat sich zu einem Urlaubsziel gewandelt.
Prora gehört zum Seebad Binz, das für seine weißen Villen bekannt ist. Dieses Flair fehlt dem nördlichen Ortsteil allerdings völlig, obwohl er sich staatlich anerkannter Erholungsort nennen darf. In dem lang gestreckten Prora an der Ostküste der Insel Rügen leben nur rund 800 Menschen. Deutlich mehr sollen dort künftig ihren Urlaub verbringen.
Moderne Ferienunterkünfte entstehen
Seit Jahren wurde und wird der "Koloss von Rügen" nach und nach zu modernen Ferienunterkünften um- und ausgebaut. Bereits 2011 eröffnete im nördlichsten Gebäude eine Jugendherberge. Da die fünf baugleichen, jeweils 500 Meter langen Wohnblöcke aus den 1930er-Jahren unter Denkmalschutz stehen, dürfen die Fassaden bei der Sanierung nur wenig verändert werden.
Technikmuseum, Kletterwald und Naturerbe-Zentrum
Als Ergänzungen zu den Wohnungen sind in Prora auch touristische Angebote entstanden. So zeigt das Eisenbahn- und Technikmuseum Rügen eine Ausstellung mit alten Lokomotiven, Pkws, Lastwagen und Feuerwehr-Fahrzeugen. Ein Kletterwald wendet sich an Abenteuerlustige, und Naturfreunde können im Naturerbe-Zentrum vieles über die Küstenlandschaft erfahren. Neben einer Ausstellung im historischen Forsthaus Prora gehört zu dem Zentrum auch ein Baumwipfelpfad mit einem 40 Meter hohen Aussichtsturm. Das Museum Galileo-Wissenwelt befasst sich mit den Themen Technik und Biologie. Auf dem Gelände der Jugendherberge informiert ein Naturlehrpfad des Naturschutzbundes über Themen wie Verschmutzung der Meere, Küstenschutz und -dynamik oder Strand.
In einem Dokumentationszentrum können sich Besucher über die Bau- und Nutzungsgeschichte des Komplexes informieren.
Der Strand ist das große Plus
Die größte Attraktion von Prora ist jedoch der lange Strand mit feinem, hellen Sand. Er zieht sich von Binz über mehrere Kilometer bis zum neuen Fährhafen Mukran. Während der südliche Teil ein bewachter Badestrand mit Bereichen für FKK-Freunde und Hundehalter ist, zeigt er sich im Norden noch weitgehend unberührt als Naturstrand vor Wald- und Heideflächen.