Fehmarn: Grüne Ostseeinsel mit schönen Stränden
Sonnenanbeter mögen die Insel, weil dort gut 2.000 Stunden im Jahr die Sonne scheint. Neben langen, flachen Stränden lockt Fehmarn aber auch mit ländlicher Ruhe und viel unberührter Natur.
Fehmarn, die drittgrößte deutsche Insel nach Rügen und Usedom, gehört nicht zu den bekanntesten Urlaubszielen im Norden. Dabei bietet sie alles, was Touristen an der Ostsee schätzen: 78 Kilometer Küste mit langen Sandstränden und Steilhängen, kleine Orte, malerische Binnenseen sowie viel Natur mit Wiesen und Feldern. Dazu kommen rund 2.000 Sonnenstunden pro Jahr - ein Topwert in Deutschland.
Über die Fehmarnsund-Brücke auf die Insel
Seit 1963 verbindet die Fehmarnsund-Brücke die Insel mit dem Festland. Viele Reisende kennen Fehmarn nur von der Bundesstraße 207 aus, die als Teil der Vogelfluglinie die Insel in zwei Hälften teilt und zum Fährhafen Puttgarden führt. Von dort geht es mit der Fähre über den Fehmarnbelt weiter nach Dänemark.
Inselhauptstadt Burg im Südosten
Abseits der Bundesstraße zeigt sich die beschauliche Seite der Insel. Burg, mit rund 6.000 Einwohnern der größte Ort, liegt im Südosten und ist Sitz der Verwaltung für die ganze Insel. Für Touristen ist die "Hauptstadt" mit ihren niedlichen Altstadthäusern und der stattlichen St.-Nikolai-Kirche ein lohnendes Ausflugsziel - besonders bei schlechtem Wetter. Dann bietet sich auch ein Besuch der Galileo Wissenswelt an. Das interaktive Museum ist in die Bereiche Bio- und Technik-Welt unterteilt und bietet seinen Gästen ein breites Mitmach-Angebot. Sehr beliebt bei Kindern sind die Dinosaurier-Modelle, der Erdbebensimulator und eine Fahrt mit der Draisine.
Am geschützten Burger Binnensee verbreitet der Burgstaakener Hafen mit zahlreichen Jachten und einigen Fischkuttern maritimes Flair. Dort steht als Herzstück des Seenotrettungsmuseums der Kreuzer "Arwed Emminghaus"
Lange, flache Strände sind ideal zum Baden
Das Wasser steht ohnehin im Mittelpunkt eines Fehmarn-Urlaubs. Ausgedehnte, flach abfallende Badestrände sind ideal für Familien mit Kindern. Der mit 2,5 Kilometer längste und belebteste Strand liegt südlich von Burg. Am Südstrand stehen in der Saison rund 1.500 Strandkörbe. Ein Ferienzentrum mit mehreren Hochhäusern bietet mehr als 400 Appartements direkt an der Küste sowie ein großes Freizeit- und Unterhaltungsangebot. Dazu gehört auch das Erlebnisbad FehMare mit Meerwasser-Wellenbad und Saunalandschaft.
Camping und Sport auf Fehmarn
Viele Besucher kommen jedoch zum Campen auf die Insel. Etwa 20 Campingplätze von einfach bis luxuriös laden zu einem naturnahen Urlaub ein und sorgen damit für fast jede zweite Übernachtung auf Fehmarn. Unter den Campern sind auch zahlreiche Wassersportler, die Fehmarns gute Bedingungen zum Surfen, Segeln und Tauchen schätzen.
Zum Sportangebot gehören außerdem Golf, Reiten und Radfahren auf den rund 300 Kilometer langen ausgeschilderten Radwegen. Der Tourismus hat sich für die Inselbewohner zur wichtigsten Einnahmequelle vor der Landwirtschaft entwickelt. Dennoch dominiert der ländliche Eindruck: Wer im Mai nach Fehmarn kommt, blickt schon von der hohen Fehmarnsund-Brücke auf leuchtend gelb blühende Rapsfelder.
Vögel beobachten in Wallnau und im Grünen Brink
Im Westen Fehmarns bei Bojendorf liegt das Wasservogel-Reservat Wallnau. Etwa 100 verschiedene Arten von Brutvögeln können Naturliebhaber in dem knapp 300 Hektar großen Naturschutzgebiet entdecken, so auch Graugänse, Säbelschnäbler und Teichrohrsänger. Im Herbst und Frühling kommen Tausende Zugvögel hinzu, denn der Knotenpunkt ihrer Zugwege zwischen Mitteleuropa und Skandinavien liegt auf der Insel. Besucher können dieses Schauspiel von natürlich eingebetteten Beobachtungsposten aus verfolgen. Der Naturschutzbund (NABU) bietet Führungen an und unterhält ein Infozentrum mit einer Ausstellung zu dem Naturschutzgebiet. Es ist von März bis Ende Oktober geöffnet.
Heimische Vögel kann man auch im Naturschutzgebiet Grüner Brink beobachten. Das Gebiet, das sich 2,5 Kilometer entlang der Nordküste Fehmarns erstreckt, ist durch Wege erschlossen. Im Sommerhalbjahr bietet der NABU Führungen an.
Von der Bucht zum Feuchtgebiet
Noch vor 400 Jahren war das heutige Vogel-Reservat Wallnau eine Bucht der Ostsee. Die Strömung lagerte immer mehr Sand und anderes Material an der Südwest-Spitze der Insel ab, sodass Ende des 19. Jahrhunderts ein Feuchtgebiet entstanden war. Obwohl sie künstlich trockengelegt wurde, erwies sich die Fläche für eine dauerhafte landwirtschaftliche Nutzung als ungeeignet. So kaufte der NABU das Gebiet 1975 mit Unterstützung einiger Partner.
Meereszentrum und Schmetterlingspark
Wer sich für Fische und andere Bewohner der Meere interessiert, sollte einen Besuch im Meereszentrum Fehmarn in Burg einplanen. Dort leben tropische Meerestiere aus aller Welt wie Korallen, Feuerfische und Haie. Der Rundgang führt auch durch einen gläsernen Unterwassertunnel.
Zarte exotische Tiere und Pflanzen bekommen Urlauber im Schmetterlingspark zu sehen. Die Anlage präsentiert in einer großen, 28 Grad warmen Freiflughalle Dutzende Schmetterlingsarten, tropische Pflanzen, Zebrafinken und Schildkröten.
Häfen, Leuchttürme und Windräder
An den eher seltenen Regentagen können Urlauber die fünf Häfen der Insel besuchen, neben dem Hafen in Burgstaaken etwa den belebten internationalen Fährhafen Puttgarden im Norden. Beliebte Fotomotive sind die Leuchttürme in Flügge, Westermarkelsdorf, Marienleuchte und Staberhuk sowie die Südermühle in Petersdorf. Windmühlen in ihrer modernen Form sind auf Fehmarn weit verbreitet. Es gibt mehrere Windparks mit zahlreichen Windkraftanlagen, die ersten entstanden Mitte der 80er-Jahre. Sie produzieren insgesamt deutlich mehr Strom, als auf der 185 Quadratkilometer großen Insel verbraucht wird.
Umstrittene Fehmarnbelt-Querung
Kontrovers wurde auf Fehmarn jahrzehntelang der Bau einer festen Fehmarnbelt-Querung nach Dänemark diskutiert. 2022 begannen die Bauarbeiten an dem 17,4 Kilometer langen Straßen- und Eisenbahntunnel, der von vielen Einheimischen sowie von Umweltschützern kritisch gesehen wird. Die Kosten für den Tunnel zwischen Puttgarden und dem dänischen Rødby trägt Dänemark allein. Der Bau des Mammutprojekts hatte sich immer wieder durch Klagen verzögert, bis 2029 soll der Tunnel fertiggestellt sein. Auf deutscher Seite wird die Straßen- und Eisenbahnanbindung ausgebaut.