Phantechnikum Wismar: Die Wunderwelt der Technik entdecken
Gibt es Wände aus Luft? Wirft Feuer einen Schatten? In Wismar lädt das Phantechnikum dazu ein, Antworten auf Fragen rund um naturwissenschaftliche und technische Phänomene zu suchen.
Auf 3.400 Quadratmetern Fläche gliedert sich die Dauerausstellung des Technischen Landesmuseums MV nach den Elementen Erde, Feuer, Wasser und Luft. An verschiedenen Mitmachstationen können Besucher die Elemente und alles, was mit ihnen technisch zusammenhängt, spielerisch erkunden. Dabei nimmt das Museum immer wieder Bezug auf Erfinder und Ideen aus Mecklenburg-Vorpommern.
Im Dezember 2022 feierte das Phantechnikum zehnjähriges Jubiläum. Ende Januar 2023 eröffnete es einen neuen Ausstellungsteil zum Element Erde: "Auf zwei Rädern" - eine Technik- und Kulturgeschichte mit mehr als 50 historischen Fahrrädern.
Probieren und erleben
Besucher können etwa auf einem Propeller-Karussell die Funktionsweise eines Propeller-Flugzeugs nachvollziehen und einen Strömungskanal kennenlernen. Ob es möglich ist, gegen den Wind zu segeln, zeigt eine weitere Station. Wer mag, versucht sich im Bereich Feuer am virtuellen Schweißtrainer. Nur mit einer sehr ruhigen Hand gelingt es, die Naht sauber und gerade zu schweißen, denn wer die Kanten berührt, löst ein Signal aus. Ein Anziehungspunkt für Kinder ist die Seifenblaseninsel, auf der zugleich das Phänomen der Oberflächenspannung erklärt wird.
Dampfmaschine, Flugzeuge und der erste Schleudersitz
Das Museum zeigt zudem zahlreiche Modelle und Originale aus der Technikgeschichte: so etwa das Modell eines Jagdfliegers, der einst von den Rostocker Heinkel-Werken produziert wurde, einen riesigen Schiffsmotor aus der "Gorch Fock" und eine mehr als 100 Jahre alte Dampfmaschine des Typs Swiderski. Ein Highlight ist der weltweit erste Schleudersitz für Piloten - er wurde in Mecklenburg-Vorpommern erfunden.
Vom Kasernengebäude zum Erlebnismuseum
Mit der Eröffnung des Phantechnikums 2012 ging für die Technik-Sammlung des Landes Mecklenburg-Vorpommern eine jahrelange Odyssee zu Ende. Das 1961 gegründete Polytechnische Museum Schwerin wurde 1990 in Technisches Landesmuseum umbenannt und musste seinen Standort im Schloss aufgeben. Nach Stationen im Schweriner Marstall und dem Wismarer Glashaus fand die Ausstellung in einem umgebauten Militärkomplex aus den 1930er-Jahren eine neue Heimat. Neben der Dauerausstellung präsentiert das Phantechnikum regelmäßig Sonderschauen.