Bad Bodenteich: Beschaulicher Heide-Kurort mit Burg
Im Osten der Lüneburger Heide, unweit von Uelzen, hat sich aus einer mittelalterlichen Siedlung das Heilbad Bad Bodenteich entwickelt. Seine Attraktionen: ein großer Seepark und eine Burg.
Rund 4.000 Menschen leben in Bad Bodenteich. Es geht also beschaulich zu in dem Kurort, der zwischen Lüneburg und Celle, ganz in der Nähe von Uelzen liegt. Charakteristisch für die ländlich geprägte Gegend mit Mooren, Wäldern und Heideflächen sind ein mildes Reizklima und die gesunde Luft. Mehrere Naturerlebnispfade wie "Bodenteicher Heide" und "Seewiesen" sorgen für interessante Einblicke in die Landschaften.
Luftkurort Bad Bodenteich: Großer Seepark und Kneipp-Tretanlage
Im Ortszentrum von Bad Bodenteich erstreckt sich der etwa 28 Hektar große Seepark, ein Treffpunkt für Einheimische und Gäste. Mit acht Hektar Wasserfläche, Minigolfanlage, Tretbootverleih, Cross-Golf-Gelände und Rodelberg bietet er ein breites Freizeitangebot. Von Juli bis September gibt es an jedem Sonntagvormittag ein Kurkonzert.
Seit 1973 trägt Bodenteich zudem den Titel "staatlich anerkannter Luftkurort", seit 1985 Kneipp-Kurort und 1998 kam die Bezeichnung Bad dazu. Im Ort gibt es eine Kurklinik, in der Kneipp-Tretanlage im Kurpark am See kann man Kreislauf und Immunsystem in Schwung bringen.
Burg Bodenteich: Abenteuerspielplatz und Barfuß-Pfad
Im Mittelpunkt des kulturellen Lebens steht Burg Bodenteich mit einer traditionsreichen Konzertreihe in den Sommermonaten, Vorträgen und dem jährlichen Burgspektakel. Auf dem Außengelände lockt das Robin-Hood-Castell, ein Spielplatz für Kinder und Erwachsene in Form einer mittelalterlichen Festung aus Holz. Hier können Besucher am offenen Feuer Stockbrot backen oder mit Pfeil und Bogen schießen. Der Weg zum Kastell führt über einen 400 Meter langen Barfuß-Pfad mit unterschiedlichen Bodenbelägen.
Von der einstigen Wasserburg auf einem Hügel sind nur noch Reste vorhanden. Ein Museum im ehemaligen Amtshaus zeigt die Geschichte der Anlage, die etwa aus dem 10. Jahrhundert stammt. Im ehemaligen Rittersaal können sich Paare das Ja-Wort geben und das ehemalige Brauhaus beherbergt das "Museum Deutsche Einheit", das die Geschichte Bad Bodenteichs als ehemalige Grenzort zwischen Bundesrepublik und DDR beleuchtet. Von der Ruine des Burgturms bietet eine Aussichtsplattform einen schönen Blick über die naturbelassene Landschaft der Seewiesen.
Wanderungen und Kutschfahrten in die Heide
Wer die Natur intensiver erleben möchte, kann auf mehr als 60 Kilometern ausgeschilderter Wege rund um Bad Bodenteich wandern, Rad fahren oder auf dem Pferdewagen durch die Heide rollen. Auch der Heidschnuckenweg, der sich einmal quer durch die Lüneburger Heide und die Südheide schlängelt, führt an Bad Bodenteich vorbei.
Blütezeit im 18. Jahrhundert
Die Ursprünge des Ortes Bodenteich sind nicht eindeutig geklärt. Einige Historiker gehen davon aus, dass bereits 200 vor Christus an der Stelle eine langobardische Siedlung existierte. Andere datieren die Anfänge auf das 10. Jahrhundert nach Christus, als sich im Schutz der Burg Handwerker und Bauern niedergelassen haben könnten. Eindeutig belegt ist, dass Anfang des 17. Jahrhunderts 159 Dörfer und "eigenständige Höfe" zum Amt Bodenteich gehörten. Der gleichnamige Ort war Mittelpunkt, Marktplatz, Sitz der Verwaltung und des Amtsgerichts. In den folgenden Jahrzehnten entwickelte er sich stetig zu einem belebten Städtchen. Erst zwei Justizreformen 1852 und 1859 beendeten die Blütezeit: Bodenteich verlor seinen Status als Amts- und Verwaltungssitz. Seit 2011 gehört Bad Bodenteich zur Samtgemeinde Aue, einem Zusammenschluss des Fleckens Bad Bodenteich mit den Gemeinden Lüder, Soltendieck und Wrestedt im Landkreis Uelzen.