Mit dem Kanu auf Leine und Ihme durch Hannover
Bei einer Kanutour lernt man die Großstadt Hannover vom Wasser aus kennen. Auf Leine und Ihme geht es durch viel Grün in die Altstadt und zum Maschsee. Vor dem Schloss muss man an der Leinewelle umtragen.
Hannover und Wassersport? Da denken viele sofort an die Segler und Ruderer auf dem Maschsee. Doch gleich nebenan fließt auch die Leine. Zusammen mit der Ihme bietet sie die Möglichkeit zu einer Rundtour im Kanu durch das westliche Stadtgebiet. Vom Wasser aus lernen Kanuten die Stadt aus neuen Perspektiven kennen, abseits von Straßen.
Start im Sportpark am Maschsee
Ungeübte Kanufahrer benötigen für die Rundtour etwa zweieinhalb Stunden. Sie beginnt am Sportpark westlich des Maschsees und kann bei verschiedenen Veranstaltern vorab gebucht werden. Einen Kanu-Verleih vor Ort gibt es nicht. Die Boote werden unterhalb des Leine-Wehres eingesetzt. Bereits seit dem 18. Jahrhundert reguliert das Wehr den Wasserstand der Leine in der Innenstadt von Hannover und schützt so vor Überschwemmungen. Durch den sogenannten Schnellen Graben strömt ein großer Teil des Leine-Wassers in Richtung Ihme.
Auf dem Schnellen Graben in die Ihme
Mit der Strömung geht es auf dem Schnellen Graben zwischen breiten, grünen Uferstreifen einige Hundert Meter in Richtung Westen. Auf Höhe der Jugendherberge am rechten Ufer endet der Graben bereits und wird zur Ihme, die als schmaler Bach am linken Ufer zufließt. So wird mithilfe des Leine-Wassers aus der kleinen Ihme ein ansehnlicher Fluss, der nach Norden fließt. Rechts erkennen Paddler die Flutlichtmasten des nahen Fußballstadions. Unter zwei Straßenbrücken hindurch gleiten die Kanus in den Stadtteil Linden. Am linken Ufer wird die Bebauung städtischer und rückt am Ihmezentrum, einem Beton-Koloss aus den 1970er-Jahren, direkt ans Wasser.
Gegen die Strömung in die Leine
Kurz danach ist etwa die Hälfte der Rundtour absolviert. Hinter einer Fußgängerbrücke mündet die Ihme in die schmalere Leine, die nach einem Abstecher durch die Altstadt dort ihren Weg in Richtung Aller und Weser fortsetzt. Kanuten müssen scharf nach rechts in die Leine abbiegen. Damit beginnt der anstrengendere Abschnitt der Tour, denn die Strömung erschwert nun - je nach Wasserstand - die Fahrt. Der schmale Flusslauf mit viel Grün und teils überhängenden Bäumen entschädigt allerdings für die Mühe.
Auf dem Wasser in die Altstadt
Auf dieser Etappe schlängelt sich die Leine versteckt an alten Villen vorbei in Richtung City. Von den Autofahrern weitgehend unbemerkt fließt sie unter einer der am dichtesten befahrenen Straßen der Stadt, der Brühlstraße, hindurch direkt zur historischen Stadtmauer und zum Landtag. Dort müssen Kanuten aussteigen, denn ein Stück weiter gehört das Terrain den Surfern: Sie zeigen auf der "Leinewelle", einem künstlich geschaffenen Surfspot, ihr Können. Einige Hundert Meter trägt man das Boot durch den Großstadttrubel und setzt es oberhalb des Welle wieder in die Leine.
Zurück zum Ausgangspunkt am Maschsee
Auf dem letzten Abschnitt führt die insgesamt rund acht Kilometer lange Tour abseits der Straßen durch dichtes Grün. An der Ostseite des Stadions vorbei fließt die Leine parallel zum Maschsee. Kanuten können ihn allerdings nicht sehen, denn die Uferböschungen versperren den Blick. Die Kanu-Runde endet oberhalb des Wehres, an dem sie begonnen hat.
Tipp: Die Tour lässt sich auch in der entgegengesetzten Richtung fahren. Die beschriebene Runde bietet jedoch am Ende den landschaftlich schöneren Teil und meist die günstigeren Strömungsverhältnisse.