Herrenhausen: Hannovers Schloss mit barocken Gärten
Im Zweiten Weltkrieg war das Schloss weitgehend zerstört worden. 70 Jahre dauerte es, bis in Hannover-Herrenhausen ein stilgerechter Neubau entstand. Ein Museum informiert über die Zeit der Welfen.
Die Herrenhäuser Gärten gehören zu den attraktivsten Sehenswürdigkeiten in Hannover. Jahr für Jahr locken die gepflegten Anlagen mit dem barocken Großen Garten als Höhepunkt Tausende Besucher an. Doch 70 Jahre lang fehlte dem Ensemble ein zentrales Element: das Schloss. Es war während des Zweiten Weltkrieg bombardiert und 1943 weitgehend zerstört worden. Nur eine Freitreppe und die Große Kaskade blieben erhalten. Seit 2013 füllt ein Nachbau des historischen Schlosses die Lücke.
Aufbau nach historischen Plänen
Vorlage für den Neubau waren Originalpläne des hannoverschen Hofbaumeisters Georg Ludwig Friedrich Laves (1788-1864). Er hatte das Schloss um 1820 als Sommersitz für die Welfenfamilie im klassizistischen Stil umgestaltet. Ursprünglich dienten der Große Garten und die Vorläufer des Schlosses als Wirtschaftshof. Nach dem Krieg verkauften die Welfen das zerstörte Schloss und den umliegenden Park an die Stadt Hannover, die die Ruinen abtragen ließ.
Konferenzzentrum und Museum
Auch wenn Schloss Herrenhausen jetzt äußerlich wieder in altem Glanz erstrahlt, sorgt sein Innenleben bei manchem Besucher für eine Überraschung. Die Volkswagenstiftung hat hinter der Fassade ein modernes Konferenzzentrum eingerichtet - mit Tagungsräumen, Festsaal und großem Auditorium im Untergeschoss.
Die Ost- und Westflügel erinnern an die lange Geschichte des Schlosses. Ein Museum zeigt dort auf rund 900 Quadratmetern Fläche Hunderte Exponate aus der Hochzeit der Welfen im 17. und 18. Jahrhundert. Außerdem befasst sich die Dauerausstellung mit der Historie der Herrenhäuser Gärten und ihrer Entwicklung bis in die Gegenwart. Verschiedene Themenführungen ergänzen das Angebot.