Jenischpark Hamburg: Natur und Kunst an der Elbe
Alte Eichen, Kastanien und Ahornbäume, dazwischen grüne Wiesen auf sanften Hügeln: Nur wenige Schritte von der Elbe entfernt liegt der Hamburger Jenischpark. Kunstgenuss bieten drei Museen.
An einem Hang oberhalb von Teufelsbrück befindet sich eine der schönsten Grünanlagen der Hansestadt. Der Jenischpark ist jederzeit frei zugänglich. Kunstfreunde können einen Spaziergang mit einem Besuch in den drei Museen auf dem Gelände verbinden.
Jenisch Haus mit Landschaftspark
Wahrzeichen des Parks ist das weiß gestrichene Jenisch Haus mit seinen goldenen Brüstungen. 1834 ließ Senator Martin Johann Jenisch das klassizistische Herrenhaus für sich und seine Familie errichten. Erworben hatte er das Gelände 1828 von dem Hamburger Kaufmann Caspar Voght, der dort bereits ab 1785 einen Landschaftsgarten im Stil einer "ornamented farm" angelegt hatte, einer Mischung aus Nutzgarten und Parkanlage. 1927 pachtete die Stadt Altona den Park, 1939 kaufte ihn die Stadt Hamburg.
Spaziergang zur "Eierhütte"
Heute ist der Jenischpark ein beliebtes Ausflugsziel. Die höher gelegenen Rasenflächen bieten eine schöne Aussicht auf die Elbe und die vorbeifahrenden Schiffe. Die unter Naturschutz stehenden Feuchtwiesen der Flottbek mit der romantischen kleinen "Eierhütte", einer einfachen Holzhütte mit ovalen Fenstern, sowie die Knüppelbrücke laden zu Spaziergängen ein. Beide Bauwerke sind in den 1990er-Jahren entstandene Nachbauten und wurden weitgehend aus rohen Stämmen und Ästen errichtet.
Ausstellungen in drei Museen
Auch für Kulturinteressierte ist der Jenischpark mit gleich drei Museen ein attraktives Ziel. In den Gebäuden des einstigen Gartenbauamtes ist das Bargheer-Museum untergebracht. Auf rund 420 Quadratmetern bietet es anhand von Ölbildern, Zeichnungen und Aquarellen einen Überblick über das Werk des 1979 verstorbenen Hamburger Künstlers Eduard Bargheer. Außerdem werden dort Mal-Kurse und Workshops angeboten.
Das Jenisch Haus zeigt als Außenstelle des Altonaer Museums eine Dauerausstellung zur großbürgerlichen Wohnkultur sowie wechselnde Ausstellungen aus den Bereichen Kunst und Architektur. Zum Haus gehört auch ein Café.
Einige Schritte entfernt beherbergt das Ernst-Barlach-Haus eine große Sammlung von Kunstwerken des expressionistischen Bildhauers und Zeichners. Bedeutend ist vor allem die 30 Werke umfassende Sammlung von Holzskulpturen. Das in einem schlichten, kubischen Bau untergebrachte Museum wurde 1962 von dem Hamburger Zigarettenfabrikanten Hermann F. Reemtsma gestiftet und zeigt Werke aus dessen Privatsammlung. Außerdem finden im Ernst-Barlach-Haus wechselnde Ausstellungen sowie Lesungen, Künstlergespräche und Konzerte statt.
Regelmäßige Kunst- und Naturführungen
Jeden ersten Sonnabend im Monat bietet das Jenisch Haus eine zweistündige kombinierte Kunst- und Naturführung an. Eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig, Start ist am Eingang Hochrad. Teilnahmegebühr: 20 Euro inklusive Museumseintritt, Kinder können kostenlos teilnehmen.