Museumsberg Flensburg: Regionale Kunst und Kultur
Uralte Möbel, ganze Bauernstuben und Gemälde vom 19. Jahrhundert bis heute: Der Museumsberg in Flensburg zeigt ein breites Spektrum der regionalen Kunst und Kultur sowie wechselnde Ausstellungen.
Ob aufwendig verzierte Schränke aus dem Mittelalter, eine Friesenstube aus dem 17. Jahrhundert oder moderne Holzobjekte: Wer sich für Möbel und ihre Geschichte interessiert, ist auf dem Flensburger Museumsberg richtig. Zur Sammlung gehören mehr als 900 Stücke, die der Flensburger Möbelfabrikant Heinrich Sauermann in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erworben hat. 1876 gründete die Stadt Flensburg ein Gewerbemuseum und übernahm die private Sammlung. Daraus entwickelte sich eines der größten Museen Schleswig-Holsteins.
Das Museum auf dem Berg
Der Name Museumsberg steht für ein städtisches Museum, das Kunst- und Kulturobjekte aus dem einstigen Herzogtum Schleswig in zwei Gebäuden zeigt: dem Heinrich-Sauermann-Haus und dem Hans-Christiansen-Haus mit insgesamt rund 3.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Gleichzeitig beschreibt der Begriff den Standort, eine Anhöhe über der Flensburger Innenstadt. Dort liegen auch der bis 1953 genutzte Alte Friedhof und der Christiansenpark, ein Landschaftsgarten im englischen Stil.
Bauernstuben und Pariser Zimmer
Ein Schwerpunkt des Museums sind historische Bauernstuben aus Schleswig-Holstein - von den Inseln und Halligen ebenso wie vom Festland. Sie zeigen, wie unterschiedlich Menschen in den jeweiligen Landstrichen zu verschiedenen Zeiten gewohnt haben. Zu den Ausstattungen gehören vertäfelte oder geflieste Wände, Einbauschränke und -betten, aber auch Kronleuchter.
Ein Schmuckstück des Museumsbergs ist das prunkvolle Niederdeutsche oder Pariser Zimmer. Der Möbelhersteller Sauermann fertigte es als Beitrag für die Weltausstellung 1900 in Paris an und gewann damit eine Goldmedaille.
Gemälde norddeutscher Künstler
Während Besucher die Stuben und viel Inventar im Heinrich-Sauermann-Haus, dem ursprünglichen Museumsgebäude, besichtigen können, beherbergt das Hans-Christiansen-Haus eine Gemäldegalerie. Die Bilder, verteilt auf 20 Räume, repräsentieren die norddeutsche Malerei des 19. und 20. Jahrhunderts. Dazu gehören auch Werke von Emil Nolde, der in der Werkstatt von Sauermann die Bildschnitzerei gelernt hat.
Die einzelnen Kabinette sind zusätzlich mit Möbeln aus der Zeit der Gemälde dekoriert. Der Namensgeber des Hauses, Jugendstil-Künstler Hans Christiansen, geboren 1866 in Flensburg, ist ebenfalls mit zahlreichen Arbeiten im Museum vertreten. Zu sehen sind Grafiken, Bildteppiche, deren Motive er entworfen hat, und Möbelstücke.
Wechselnde Ausstellungen zur Gegenwartskunst
Die Vielfalt der Objekte auf dem Museumsberg reicht mit Bildern etwa von Bernhard Schultze, Lilly Kröhnert und Gerhard Richter bis in die Gegenwart. Auch die wechselnden Ausstellungen im Erdgeschoss des Christiansen-Hauses zeigen häufig Werke zeitgenössischer Künstler.
Im Erdgeschoss des Sauermann-Hauses hat zusätzlich das Naturwissenschaftliche Museum Flensburg seinen Sitz.