Naturpark Aukrug: Wandern zwischen Heide, Knicks und Hügeln
Eine vielfältige Kulturlandschaft mit Heideflächen, sanften Hügeln und Knicks erwartet Besucher des Naturparks Aukrug im Herzen von Schleswig-Holstein. Er lädt zum Wandern und Radfahren ein.
Seit Jahrhunderten ist die westlich von Neumünster gelegene Region vom Menschen bewohnt und bewirtschaftet. Die Eingriffe in die Natur spiegeln sich in der Landschaft wider: Hochmoore wurden teils trocken gelegt und Torf abgebaut, Wälder so intensiv abgeholzt, dass Heideflächen und Brachen entstanden. Bepflanzte Wälle, sogenannte Knicks, wurden gepflanzt und gliedern noch immer die sanft hügelige Fläche aus Wiesen und jungen Wäldern.
Inzwischen darf sich die Natur vielerorts wieder weitgehend ungestört ausbreiten. Neue Lebensräume für seltene Pflanzen- und Tierarten wie Seeadler und Schwarzstorch sind entstanden.
Wanderung zum Boxberg
Der 380 Quadratkilomter große Naturpark, der nach dem kleinen, mitten in der Region gelegenen Ort Aukrug benannt ist, lädt zur Erholung ein. Zahlreiche markierte Wanderwege führen durch die Landschaft. Eine schöne Route ist der Rundweg Boxberg-Waldhütten. Auf knapp neun Kilometern führt er an zahlreichen Teichen entlang zum Boxberg. Mit rund 77 Metern ist er die höchste Erhebung der hügeligen Landschaft. Sie wurde vor rund 130.000 Jahren durch eiszeitliche Gletscher modelliert. Vom Gipfel des Boxbergs bietet sich ein schöner Ausblick auf umliegende Mischwälder und Heideflächen.
Heideflächen, Binnendünen und ein Badesee
Im Spätsommer lohnt sich besonders ein Ausflug in den Süden des Naturparks. Dann blüht bei Kellinghusen eine 16 Hektar große Heidelandschaft, die Störkathener Heide. Lohnend ist auch ein Ausflug zu den Kattbeker Binnendünen ganz am nördlichen Rand des Naturparks. Bei Hennstedt versteckt sich ein Badesee zwischen Bäumen. Er bietet eine der wenigen Gelegenheiten, im Naturpark Aukrug schwimmen zu gehen.
Mit dem Rad durch den Naturpark
Die Region lässt sich auch hervorragend mit dem Fahrrad erkunden. Lohnend ist etwa die Aukrug-Erlebnis-Tour, die auf gut 50 Kilometern durch den südlichen Teil des Naturparks führt und dabei kleine Orte und naturbelassene Landschaften durchquert.
Historisch Interessierte können einen Ausflug nach Hohenlockstedt einplanen. Dort befand sich früher das sogenannte Lockstedter Lager. Zwischen 1870 und 1919 war es einer der größten kaiserlichen Truppenübungsplätze mit bis zu 100.000 stationierten Soldaten. Zwischenzeitlich wurden auch französische Kriegsgefangene dort untergebracht. Ein Museum am historischen Wasserturm dokumentiert die Geschichte des Lagers.
Den Naturpark Aukrug bei geführten Touren entdecken
Der Verein Naturpark Aukrug bietet das ganze Jahr ein vielfältiges Programm mit naturkundlichen Führungen an, darunter Themen wie Insekten an Teich und Wiese, Kräuter aus der Natur, Krötenexkursionen oder Sternschnuppen beobachten. Im Frühjahr können Interessierte kostenfreie Baumschnitt-Kurse besuchen und viel über die verschiedenen Schnittarten, die richtige Schnitttechnik und die Pflege von Obstbäumen erfahren.