Moorlandschaft erleben: Spaziergang am Dosenmoor bei Einfeld
Mitten in Schleswig-Holstein liegt das Naturschutzgebiet Dosenmoor direkt am Einfelder See bei Neumünster. Ob kleiner oder großer Spaziergang, das Hochmoor ist ein spannendes Ausflugsziel.
Am Ende der Eiszeit vor rund 12.000 Jahren war das heute 521 Hektar große Dosenmoor noch ein See, der sich über Tausende von Jahren zu einem Hochmoor entwickelte. Hochmoore leben allein von Niederschlägen und werden deshalb auch Regenwassermoore genannt. Das Dosenmoor gehört neben dem Weißen Moor bei Heide und dem Nienwohlder Moor bei Hamburg zu den am besten erhaltenen Hochmoorrudimenten in Schleswig-Holstein. Die Erhaltung und Renaturierung von Moorgebieten ist eine herausfordernde Aufgabe, denn Moore bieten nicht nur einen speziellen Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten wie Brachvogel oder Sonnentau, sie sind als Kohlenstoffspeicher für den Klimaschutz extrem wichtig.
Wichtiger Naturschutz im Dosenmoor
1977 wurde der maschinelle Torfabbau im Dosenmoor eingestellt und mit den ersten Regenerationsarbeiten begonnen. Das Moorgebiet steht seit 1981 unter Naturschutz, gehört in Teilen der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein und ist Teil des europäischen Naturschutznetzes Natura 2000. Ein Spaziergang durch das Naturschutzgebiet ist auf gekennzeichneten Wegen zu jeder Jahreszeit möglich, geführte Wanderungen durch das große Hochmoor mit spannenden Einblicken in diesen speziellen Lebensraum bietet das Info-Zentrum Dosenmoor an.
Das Moor ist auch mit der Bahn gut zu erreichen: Vom Bahnhof Einfeld geht es links entlang der Kieler Straße bis zu einer kleinen Straße, die an den Weg "Am Moor" führt. Dort trifft man auf den Rundwanderweg. Wer mit dem Auto anreist, nimmt vom Parkplatz Dosenmoor den Weg nach rechts in Richtung Info-Zentrum. Dort informiert eine Tafel über das Naturschutzgebiet und zeigt die verschiedenen begehbaren Wege an. Sehr aufschlussreich ist etwa ein Lehrpfad, der auf Holzbohlen über einen Teil des Moores führt.
Aus dem Moor an den Einfelder See
Auch ein Abstecher an den nahe gelegenen Einfelder See lohnt sich. Ein knapp acht Kilometer langer Rundweg führt einmal um den See herum. Am Ostufer liegen kleine Badestrandabschnitte, am Westufer finden sich sichtbare Reste einer Wallanlage. Die Margarethenschanze oder Einfelder Burg stammt aus dem 9. bis 10. Jahrhundert und gehörte zu einer Reihe von sächsischen Befestigungsanlagen.