Tierpark Arche Warder zeigt seltene Nutztierrassen
Europas größter Tierpark für seltene und vom Aussterben bedrohte Nutztierrassen liegt idyllisch zwischen Rendsburg und Neumünster im Naturpark Westensee. Mehr als 1.200 Tiere aus 80 Arten leben dort.
Ob Gelände oder Tiere - die Arche in Warder ist kein herkömmlicher Zoo. Vielmehr spazieren die Besucher durch eine ursprüngliche Landschaft mit Bäumen, Hügeln, Feuchtflächen und großen Wiesen. Am Wegesrand liegen großzügig Freigehege, in denen unter anderem zottelige Poitou-Esel, robuste Wasserbüffel und imposante Rinder leben. Die meisten haben eins gemeinsam: Sie sind selten geworden oder sogar vom Aussterben bedroht.
Das Arche-Prinzip
Immer zwei Tiere einer Art ließ Noah auf seine Arche, damit sie die Sintflut überleben. Die Arche Warder verfolgt ein ähnliches Prinzip. Die Tierpark-Macher schützen alte Haus- und Nutztierrassen durch Züchtung, Bildung, Forschung und Vernetzung. Dadurch soll die natürliche Vielfalt erhalten werden, die seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges kontinuierlich abgenommen hat. Um die Nachfrage nach den alten Rassen zu fördern, verkauft der Tierpark einen Teil des Nachwuchses an Landwirte sowie Fleisch- und andere Produkte aus eigener Produktion in einem Hofladen.
Aussichtsplattform, Streichelhof und Spielplatz
Zum Tierbestand gehören unter anderem Esel, Pferde, Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen sowie Kleintiere, Enten, Hühner und Gänse - insgesamt mehr als 1.200 aus 80 Rassen. Besucher können ihnen in dem weitläufigen Parkgelände erstaunlich nahe kommen, die meisten sind sehr zutraulich und lassen sich sogar streicheln.
Eine Aussichtsplattform am Mufflon- und Bezoarziegen-Gehege bietet einen guten Überblick über den Park. Besondere Attraktionen für Kinder sind das Ferkelgehege mit verschiedenen zutraulichen Schweinerassen, der Streichelhof und das Tierschauhaus. Dort leben Muttertiere mit ihrem Nachwuchs. Weitere Anziehungspunkte für Familien: ein Spielplatz, eine Strohburg und eine Steinzeit-Siedlung.
Für einen großen Spaziergang, der an allen Gehegen vorbeiführt, sollte man etwa drei Stunden einplanen. Tipp: Wer den Zoo bei nicht so schönem Wetter besucht, sollte festes Schuhwerk tragen.
Bedrohte Rassen unterstützen
Um die Arche Warder in ihrer jetzigen Form zu erhalten, sucht der Tierpark finanzielle Unterstützung in Form von Spenden oder Tierpatenschaften. Wer bei seinem Besuch ein Lieblingstier entdeckt, kann mit einem Beitrag helfen, die Rasse in ihrem Bestand zu sichern. Auch Kindergärten und Schulen können sich daran beteiligen. Mithilfe von Arbeitsblättern und Projekttagen lässt sich das Ganze auch pädagogisch begleiten.
Wer mag, kann auch im Park übernachten - in Zelten oder Ferienwohnungen.