Museum Tuch + Technik Neumünster: Wie aus Wolle Stoff wird
Spinnen, weben, Tuch herstellen: In Neumünster werden seit rund 1.500 Jahren Stoffe hergestellt. Das Textilmuseum Tuch + Technik zeigt den Wandel in der Produktion, viele Geräte funktionieren noch.
Textilien sind allgegenwärtig. Doch über die Hintergründe, die Geschichte und die Techniken zur Herstellung wissen die meisten Menschen nur wenig. Bei einem Besuch im Textilmuseum Tuch + Technik in Neumünster ändert sich das. Die Ausstellung dokumentiert 2.000 Jahre Textilgeschichte und verknüpft sie mit der Region Neumünster, in der seit fast 1.500 Jahren Stoffe produziert werden.
Von der Handarbeit zur Industrie
Besucher des Museums erfahren, wie Menschen in der Frühzeit und im frühen Mittelalter Tuch in Handarbeit hergestellt haben. Und wie sie in der dünn besiedelten Geest-Landschaft gelebt haben. Über das Mittelalter und die frühe Neuzeit, die Industrialisierung und die Wirtschaftswunderzeit nach dem Zweiten Weltkrieg richtet sich der Blick auf die Gegenwart und die Zukunft der Textilproduktion, immer verbunden mit der Entwicklung der Region.
Die Maschinen laufen noch
Das Museum zeigt in modernen, lichtdurchfluteten Räumen mit Industriecharakter auf rund 2.000 Quadratmetern Fläche zahlreiche Geräte und Maschinen: Vom Spinnrad bis zum mehr als 20 Meter langen "Dreikrempelsatz", einer Maschine, die Wollflocken zu lockerem Vorgarn verarbeitet. Einige Anlagen werden regelmäßig angeworfen, um damit Decken zu produzieren, die im Museumsladen verkauft werden.
Jeden Sonntag um 14 Uhr demonstrieren Museumsmitarbeiter bei Führungen durch die Ausstellung Geräte zum Spinnen und Weben. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, die Teilnahme ist im Eintrittspreis enthalten. Außerdem bietet das Museum Kurse an Webstuhl und Spinnrad an. Wechselnde Sonderausstellungen zu verschiedenen Themen ergänzen das Angebot.