Physalis im Kübel anbauen, pflegen und überwintern
In unseren Gefilden ist die Physalis ein echter Exot. An einem geschützten, sonnigen Standort bildet sie als Kübelpflanze leckere und gesunde Früchte. Tipps zur Pflege.
Als Dekoration von Desserts oder in den Auslagen der Supermärkte - so kennen die meisten die unter dem Namen Physalis bekannte exotische Frucht mit den eingetrockneten Blütenblättern. Botanisch gesehen handelt es sich hierbei jedoch um den Gattungsbegriff. Der korrekte Name lautet eigentlich Kapstachelbeere oder auch Andenbeere.
Physalis stammt ursprünglich aus Peru und Chile. Angebaut wird sie heute auch in Amerika, Indien, Südfrankreich oder Neuseeland. Die Pflanze kann im ab Februar mit Samen auf der Fensterbank vorgezogen oder im Handel erworben werden.
Physalis benötigt sonnigen Standort
Da Physalis sehr frostempfindlich ist, ist es hierzulande nicht empfehlenswert, sie ins Beet zu pflanzen. Wer sich dennoch dafür entscheidet, muss sie vor den ersten Frösten wieder ausgraben und versuchen, sie in einem Kübel zu überwintern. Aus diesem Grund sollte die Andenbeere besser ganzjährig im Kübel kultiviert werden. Ideal ist ein windgeschützter Standort, der südlich bis südwestlich ausgerichtet ist, denn die Pflanze benötigt viel Sonne. Gut geeignet ist ein überdachter Platz, der vor starkem Regen schützt.
Drainage schützt vor Staunässe
Die Pflanze wird etwa ein bis zwei Meter hoch und benötigt eine Rankhilfe. Das Pflanzgefäß sollte ein Fassungsvermögen von mindestens zehn Litern und ein Abzugsloch für überschüssiges Gießwasser haben. Damit keine Staunässe entsteht, sollte beispielsweise Blähton als Drainageschicht verwendet werden. Als Substrat ist torffreie Bio-Erde empfehlenswert. Beim Einpflanzen zum Düngen am besten etwas Hornspäne dazugeben. Die Erde gleichmäßig feucht halten.
Nur Früchte mit vertrockneten Lampionhüllen ernten
Die Blüten der Physalis sind gelb mit schwarzen Flecken. Aus ihnen bilden sich etwa acht bis neun Wochen nach der Blüte die zunächst grünen Laternen, die zur Erntezeit orange bis hellbraun werden. Wenn die Sonne ausreichend scheint, kann Ende August, Anfang September die Ernte erfolgen. Wichtig: Die Früchte sind erst reif, wenn die Lampionhülle (Blatthülle) vertrocknet ist und pergamentartig aussieht. Unreife grüne Früchte sind giftig und dürfen nicht verzehrt werden. Die reifen Früchte sind sehr gesund, sie enthalten Vitamin C, Vitamin B1 und B6 und Eisen.
Die Andenbeere überwintern
Zur Vorbereitung auf das Winterquartier die Andenbeere ab Anfang Oktober weniger gießen und nicht düngen. Die Pflanze etwa zur Hälfte zurückschneiden, große Blätter entfernen und vor den ersten Nachtfrösten an einen hellen Platz bei 10 bis 15 Grad stellen. Der Wurzelballen darf in dieser Zeit nicht austrocknen, die Erde sollte aber auch nicht zu feucht sein. Zum Frühjahr hin die Pflanze wieder stärker gießen und nach und nach ans Freie und die Sonne gewöhnen. Dabei bis zu den Eisheiligen im Mai darauf achten, dass die Physalis keinen Frost bekommt.
Physalis mit Stecklingen vermehren
Wer die mitunter groß gewordene Physalis nicht drinnen überwintern kann oder möchte, kann sich mithilfe von Stecklingen schon Anfang November neue Pflanzen ziehen. Dafür Pflanztöpfe mit lockerer Anzuchterde befüllen. Von der Physalis etwa fünf bis zehn Zentimeter lange Kopfstecklinge abschneiden und den Großteil der Blätter entfernen. Die Stecklinge in die Erde setzen, angießen und den Topf an einen hellen Ort bei etwa 20 Grad Raumtemperatur stellen. Damit die Luftfeuchtigkeit im Topf möglichst hoch ist, in den ersten Tagen am besten Klarsichtfolie über den Topf spannen.
Nach drei bis vier Wochen haben die Physalis Wurzeln gebildet und können wie die ausgewachsenen Pflanzen an einem hellen Ort bei 10 bis 15 Grad überwintern.