Olivenbaum schneiden: Worauf sollte man achten?
Buschiger Wuchs oder reiche Ernte? Je nach Ziel gibt es verschiedene Methoden, um einen Olivenbaum zu schneiden. Der beste Zeitpunkt für den Rückschnitt ist in jedem Fall das Frühjahr.
Beim Schneiden eines Olivenbaumes kann man nicht viel falsch machen, da er von Natur aus schnittverträglich ist. Auch eine radikale Verjüngung ist kein Problem. Entscheidend ist eher, welches Ergebnis man durch den Schnitt erzielen möchte. Hierzulande wird der Olivenbaum oft als Ziergehölz im Kübel kultiviert, da er nur in klimatisch milden Regionen überhaupt Früchte bildet - und auch das dauert in der Regel sieben bis zehn Jahre.
Egal, ob man sich für einen sogenannten Formschnitt oder einen ertragssteigernden Fruchtholzschnitt entscheidet: Sobald der Olivenbaum im Frühjahr aus seinem Winterquartier geholt wurde, ist der ideale Zeitpunkt dafür.
Formschnitt: Olivenbaum im Kübel schneiden
Bei Olivenbäumen, die im Kübel wachsen, geht es meist vor allem um die Optik. Viele wünschen sich einen buschigen, verzweigten Wuchs. Diesen erzielt man am besten durch einen Formschnitt. Hierfür im Frühjahr zunächst alle abgebrochenen, kranken und vertrockneten Zweige abschneiden und darauf achten, dass keine Äste in die Mitte hineinragen oder herunterhängen. Damit eine dichte Krone entsteht, am besten auf wenige starke Zweige konzentrieren. Diese jeweils oberhalb eines Blattpaares so stutzen, dass sich eine runde Form entwickeln kann. Sobald der Olivenbaum im Frühsommer austreibt, kann er im Juni rund um den Johannistag erneut in Form geschnitten werden.
Tipp: Schnittwerkzeuge stets sauber halten. Andernfalls können Krankheiten wie Pilzinfektionen auf die Pflanze übertragen werden. Zum Sterilisieren eignen sich zum Beispiel hochkonzentrierter Alkohol oder Desinfektionsmittel.
Fruchtholzschnitt: Ertrag des Olivenbaums steigern
Wer in einer warmen Region wohnt, die der mediterranen Heimat des Olivenbaumes ähnelt, kann auf eine Olivenernte hoffen. Ein Fruchtholzschnitt steigert dabei die Ernte. Solch ein Rückschnitt sollte erst dann durchgeführt werden, wenn der Olivenbaum mindestens sieben Jahre alt ist und eine Höhe von ein bis anderthalb Metern erreicht hat.
Durch einen Erziehungs- oder Aufbauschnitt kann man Wuchs und Ertrag eines Baumes beeinflussen. Ziel beim Olivenbaum ist es, eine möglichst flache Krone (Tellerkrone) zu erzeugen. Auf diese Weise haben Blüten und Früchte genug Platz und Licht, um sich zu entwickeln. Zur Erziehung des Baumes wird daher zunächst die Krone ausgelichtet. Der Fokus sollte auf etwa fünf bis sieben kräftigen, möglichst horizontal verlaufenden Haupttrieben liegen. Diese etwa um die Hälfte einkürzen und den Leittrieb auf Höhe der Haupttriebe kappen. Alle anderen Zweige ganz entfernen.
Olivenbäume tragen an einjährigen Trieben
Olivenbäume tragen ihre Früchte an einjährigen Trieben. Nach der Erziehung des Baumes geht es nun also darum, regelmäßig viele neue Triebe zu generieren. Hierfür jedes Frühjahr alle Äste entfernen, die im Vorjahr bereits abgeerntet wurden, und sowohl Haupt- als auch Seitenäste stutzen. An den Schnittstellen bilden sich nun frische Zweige, die im folgenden Jahr Oliven tragen werden. Abgebrochene, kranke, vertrocknete und schräg wachsende oder herabhängende Zweige vollständig abschneiden.
Olivenbaum durch Stecklinge vermehren
Besonders einjährige, schräg abgeschnittene Triebe eignen sich hervorragend zur Vermehrung eines Olivenbaumes. Hierfür einfach am unteren Teil eines etwa fünf bis zehn Zentimeter langen Stecklings die Blätter entfernen und in einen Topf mit konstant feuchter Anzuchterde pflanzen. Bei etwa 25 Grad Raumtemperatur bilden sich innerhalb weniger Wochen Wurzeln und kleine Blätter am Zweig.