Trockenmauer aus Feldsteinen bauen und bepflanzen
Eine schön bepflanzte Trockenmauer aus Feldsteinen ist dekorativ und ökologisch wertvoll. Für den Bau braucht es neben vielen Feldsteinen vor allem Muskelkraft.
Es muss nicht immer ein Holz- oder Drahtzaun sein, der ein Grundstück begrenzt. Eine Trockenmauer aus Feldsteinen ist optisch eine Bereicherung für jeden Garten. Die Steine liegen dabei trocken aufeinander, Mörtel kommt nicht zum Einsatz. Die Mauer kann bepflanzt werden und so eine ökologische Nische im Garten bilden. Die Spalten zwischen den Steinen bieten Pflanzen und Insekten Lebensraum. Diese Art von Mauer wird im Norden in manchen Regionen auch Friesenwall genannt und ist typisch norddeutsch.
Trockenmauer planen und das Fundament vorbereiten
Bei der Planung als Erstes klären, ob es landesrechtliche Bestimmungen für den Bau von Trockenmauern gibt. Eine freistehende Feldsteinmauer benötigt Platz. Die Breite des Mauerfußes sollte mindestens ein Drittel der geplanten Höhe haben. Es wird zudem eine Mindestbreite von 40 Zentimetern empfohlen. Nach oben hin verjüngt sich die Mauer. Wer höhere Mauern bauen möchte, benötigt einen Statiker.
Nach Festlegung der Höhe und Breite beginnt die Arbeit am Fundament. Dazu den Bereich je nach Breite und Höhe der Mauer mindestens 20 bis 40 Zentimeter tief ausschachten und anschließend mit Schotter befüllen. Diese Schottertragschicht wird zum Beispiel mit einer Rüttelplatte verdichtet, um ein tragfähiges Fundament zu bilden.
Materialbedarf für eine Feldsteinmauer
Bei einer Mauer, die 15 Meter lang und mehr als einen Meter hoch werden soll, benötigt man mehr als 20 Tonnen Feldsteine unterschiedlicher Größe. Die Menge variiert je nach Breite und Höhe der Mauer. Wer solche größeren Feldsteinmauern plant, sollte sich auch wegen des Materialbedarfs von einem Profi beraten lassen. Feldsteine gibt es zum Beispiel in Kieswerken. Ist ein Friesenwall in kleinerem Maßstab geplant, ist der Materialbedarf deutlich geringer. Da kann es sich lohnen, bei Landwirten zu fragen, ob man größere Steine von deren Feldern wegsammeln darf.
Die Mauererarbeiten am Friesenwall
Gerade bei längeren Mauern ist es sinnvoll, zuerst eine Art "Schablone" zu bauen: Aus Holzlatten werden maßstabsgerecht Querschnitte durch den Mauerkörper erstellt: Höhe, Mauerkrone, Mauerfuß. Zwischen den Schablonen gespannte Schnüre helfen dabei, die Steine der Mauer richtig zu schichten.
An die Außenseiten des Mauerfußes kommen die größten und schwersten Steine. Innen können kleinere als Füllmenge dienen. Gerade bei größeren Mauern macht es Sinn, als Hilfsmittel einen kleinen Bagger zu verwenden, um die schweren Steine zu bewegen.
Wichtig ist, dass in jeder Reihe in gewissen Abständen sogenannte Binder-Steine liegen, die länger als die benachbarten Steine sind. Sie ragen in die dahinterliegende Steinschicht hinein und haben die Wirkung eines "Stein-Dübels". So bekommt die Mauer Stabilität. Schließlich muss die Trockenmauer auch Erschütterungen standhalten, falls etwa Kinder versuchen, darüber zu klettern. Im Prinzip muss die Mauer so stabil geschichtet sein, dass kein Stein herunterfallen kann.
Pflanzen für eine Trockenmauer: Sedum und Hauswurz
Bei der Auswahl der Pflanzen kommt es auf den Standort sowie den gewünschten Pflegeaufwand an. Für pflegeleichte Trockenmauern ist es ratsam, Steingartengewächse zu wählen. Sie sind genügsam, kommen mit wenig Wasser aus und vertragen viel Sonne. Hauswurz, Dachwurz und Fetthenne (Sedum) bevorzugen Süd- oder Südwestlagen, haben einen hohen Lichtbedarf und sind extrem robust. Sedum ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Dickblattgewächse. Die Pflanzen sind perfekt geeignet für karge, trockene Böden - wie etwa auf Gründächern. Da sie Sukkulenten sind, speichern sie Wasser und benötigen im Prinzip auch bei Trockenheit kein Gießwasser.
Beim Pflanzen helfen Stücke eines alten Jutesackes: Hier kommt das Pflanzsubstrat aus Blähton und Pflanzerde sowie die Pflanze hinein. Diese wird dann zwischen die Steine gesetzt und leicht mit Steinen befestigt. So bekommt die Pflanze Halt. Die Steingartengewächse können nicht nur auf der Mauerkrone gepflanzt werden, sondern auch durchaus in Spalten an der Front. Mit der Zeit breiten sich die Pflanzen auf der ganzen Mauer aus. Deshalb gilt auch hier: weniger ist mehr. Am Anfang sollte man noch etwas gießen. Später kommen die Pflanzen mit Regen und Luftfeuchtigkeit zurecht.