Hauswurz: Winterharte Pflanze mit Heilwirkung
Die Hauswurz ist ein echter Alleskönner. Die genügsame Pflanze eignet sich als Bepflanzung an schwierigeren Standorten und als Dekoration. Und sie findet als Heilmittel Anwendung.
Sie ist eine Pflanze, die eher unscheinbar daherkommt und oft übersehen wird - die Hauswurz. Sie ist ausgesprochen genügsam und hält es selbst dort, wo nicht einmal mehr Unkraut wächst, aus. Ihr lateinischer Name Sempervivum - immerlebend - könnte also nicht passender sein. Hauswurz eignet sich als Bepflanzung für Steingärten, als Dachbegrünung, auf Trockenmauern und zur Bepflanzung von Hängen in sonnigen Lagen. Sie sieht auch hübsch aus, wenn man sie beispielsweise in Schalen oder andere Gefäße pflanzt.
Der richtige Standort für Hauswurz
Es gibt zahlreiche Arten und mehrere Tausend Sorten des Dickblattgewächses. Sie unterscheiden sich in Größe, Farbe und Wuchsform. In freier Natur wächst Hauswurz vor allem in den europäischen Gebirgen, häufig in Felsspalten. Ein geeigneter Standort im heimischen Garten ist deshalb ein sonniger Standort auf kargem Untergrund. Auf keinen Fall sollte Staunässe entstehen können, damit kommt Hauswurz nicht zurecht. Einen Winterschutz benötigt die robuste Pflanze nicht, die Blätter bestehen Kälte problemlos und zieren den Garten auch in der kalten Jahreszeit.
Langer Austrieb mit Blüten
Nach einigen Jahren wachsen etwa zwischen Mai und August aus der Blattrosette lange Blütenstände, die je nach Art zwischen 3 und 60 Zentimeter lang werden können. Der Austrieb sieht außergewöhnlich aus, die Blüten selbst sind eher unauffällig. Nach der Blüte stirbt die Blattrosette ab. Für Nachwuchs ist jedoch gesorgt: Es bilden sich immer wieder neue Tochterrosetten, sodass sich Hauswurz nach und nach immer weiter ausbreitet.
Hingucker: Hauswurz in Schalen und Gefäße pflanzen
Gepflanzt in eine Schale oder ein anderes Gefäß, sieht Hauswurz beispielsweise auf Balkon und Terrasse sehr dekorativ aus und benötigt so gut wie keine Pflege. Schließlich muss das Dickblattgewächs nur selten gegossen werden.
Wichtig ist, dass das Pflanzgefäß ausreichend Abzugslöcher hat, damit keine Staunässe entsteht. Als unterste Lage ist eine Drainageschicht beispielsweise aus Blähton empfehlenswert. Als Substrat kann beispielsweise Kakteenerde verwendet werden. Um nährstoffarme Erde herzustellen, kann man auch eine Mischung aus einem Drittel Blumenerde und zwei Dritteln Sand herstellen.
Hauswurz als Heilpflanze: Eine Salbe herstellen
Sempervivum ist nicht nur ausgesprochen dekorativ, die Pflanze hat auch eine breit gefächerte Heilwirkung. Als Salbe kann sie bei Schwellungen, leichten Verbrennungen, Sonnenbrand und Insektenstichen eingesetzt werden. Im Mittelalter empfahl Hildegard von Bingen Männern sogar, die Blätter der Hauswurz zu essen, um die Liebeslust zu steigern. Die Zutaten kosten weniger als 10 Euro.
Zutaten für die Salbe:
- 20 frische Hauswurzblätter
- 100 ml Jojobaöl
- 100 ml Olivenöl
- 12 g Kakaobutterpellets
- 8 g Bienenwachspellets
- einige Tropfen Lavendelöl
Hauswurz-Blätter klein schneiden und in je 100 Milliliter Jojoba- und Olivenöl 20 Minuten leicht köcheln lassen. Dabei gehen die Inhaltsstoffe in das Öl über, das austretende Wasser verdunstet und die Haltbarkeit der fertigen Salbe erhöht sich.
Das Öl anschließend durch ein Sieb gießen, erneut erhitzen und Kakaobutter- und Bienenwachspellets darin auflösen. Die Konsistenz kann durch den Anteil an Kakaobutter und Bienenwachs variiert werden - je mehr man verwendet, desto fester wird die Salbe nach dem Abkühlen. Für einen angenehmen Duft sorgen einige Tropfen Lavendelöl. Dunkel und kühl gelagert ist die Salbe einige Monate haltbar.