Gemüse im Spätsommer säen: So gelingt es auch bei Trockenheit

Stand: 02.08.2022 12:28 Uhr

Auch wenn der Boden im Spätsommer nach großer Hitze ausgetrocknet ist, kann die Aussaat von Gemüse oder das Setzen von Jungpflanzen gelingen. Gärtner Peter Rasch erklärt, wie es geht.

In heißen und trockenen Sommern ist der Boden in vielen Gärten extrem ausgetrocknet. Wer im Spätsommer noch Gemüse aussäen oder Jungpflanzen setzen möchte, muss deshalb besonders darauf achten, dass die Erde mit ausreichend Wasser versorgt ist, damit gesunde Pflanzen wachsen.

Vor der Aussaat ausgiebig wässern

Nach längerer Trockenheit empfiehlt es sich, am Abend vor der geplanten Aussaat den Boden ausgiebig zu wässern. In den oberen 20 Zentimetern Erde - mindestens einen Spatenstich tief - sollte die Erde schön feucht sein. Tipp: Direkt vor dem Aussäen die vorbereiteten Saatreihen nochmals ordentlich gießen. Sobald das Saatgut in den Rillen liegt, diese mit hochwertiger Pflanzerde schließen. Sie kann das Wasser besser speichern als sandiger Gartenboden. Außerdem gibt sie frisch gekeimten Pflänzchen zusätzlich Energie für ein gesundes Wachstum.

Aussaat bis zum Keimen abdecken

Gärtner Peter Rasch deckt ein Gemüsebeet mit einem Vlies ab. © NDR Foto: Udo Tanske
Eine Abdeckung mit Gartenvlies schützt die Aussaat bis zur Keimung.

Nach dem Aussäen heißt es dann: regelmäßig gießen, denn die Feuchtigkeit muss im Boden bleiben. Nur so können die feinen Wurzeln den Kontakt zur Erde halten und die wichtigen Nährstoffe aufnehmen. Hilfreich ist es, das Beet bis zur Keimung mit Kartoffelsäcken oder einem leichten Gartenvlies abzudecken und mit Steinen zu beschweren, damit die Abdeckung nicht wegfliegt. Die Abdeckung hat den Vorteil, dass das Saatgut beim Gießen nicht freigespült wird. Außerdem hält sich die Feuchtigkeit so besser und Tiere kommen nicht so einfach an Saatgut oder Jungpflanzen. Wichtig: Das Abdeckmaterial muss wasserdurchlässig sein, Folie ist also nicht geeignet.

Welches Gemüse kann man im August aussäen?

Für die Aussaat im Spätsommer eignen sich beispielsweise Spinat, Radieschen, Mangold, Kohlrabi und alle Salate, darunter auch Feldsalat. Spinat beispielsweise braucht nur ungefähr zehn Tage bis zur Keimung. Spätestens dann muss die Abdeckung wieder entfernt werden, damit die Pflanzen Luft und Licht bekommen.

Auch Jungpflanzen können bis September ins Beet

Große Kohlblätter liegen neben einer jungen Pflanze in einem Gemüsebeet. © NDR Foto: Udo Tanske
Kohlblätter eignen sich gut, um den Boden rund um junge Pflanzen feucht zu halten.

Auch vorgezogene Gemüsejungpflanzen können bis in den September hinein ins Beet gesetzt werden. Entscheidend für ein gutes Wachstum ist der Standort. Am besten wachsen die Pflänzchen im Schatten größerer Kulturen. Mit alten Kohlblättern kann die Fläche rund um die Jungpflanzen gemulcht werden, das schützt vor übermäßiger Verdunstung. Als Sonnenschutz eignen sich auch Tannenzweige, die neben die neuen Kulturen in den Boden gesteckt werden.

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Dieses Thema im Programm:

Rasch durch den Garten | 08.08.2022 | 21:00 Uhr

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