Bundestagswahl 2025: Robert Habeck verliert seinen Wahlkreis
Robert Habeck, Kanzlerkandidat der Grünen, unterliegt in seinem Heimatwahlkreis der CDU-Konkurrentin Petra Nicolaisen. Wegen der Wahlrechtsreform wird sie aber nicht ins Parlament einziehen können.
Der Bundeswirtschaftsminister der scheidenden Bundesregierung und Kanzlerkandidat der Grünen, Robert Habeck, verliert sein Direktmandat im Wahlkreis Flensburg-Schleswig. Laut dem vorläufigen Endergebnis kommt er bei der Bundestagswahl auf 22,6 Prozent der Erststimmen - das reicht nicht aus, um den Wahlkreis erneut für sich zu gewinnen. CDU-Herausforderin Petra Nicolaisen liegt mit 26,5 Prozent vor dem grünen Spitzenpolitiker.
Hartes Rennen im Wahlkreis
Bereits im Vorfeld wurde ein Kopf-an-Kopf-Rennen im Wahlkreis Flensburg-Schleswig erwartet. Denn neben Habeck und Nicolaisen traten dort mit Stefan Seidler (SSW) und Gösta Beutin (Linke) gleich mehrere bekannte Politiker an. Nicolaisen, die seit 2017 im deutschen Bundestag sitzt, konnte sich aber behaupten. Habeck kann allerdings über die Landesliste in das Parlament einziehen.
Robert Habeck gratuliert Petra Nicolaisen
Bei der vorherigen Bundestagswahl 2021 konnte Habeck die Gunst der Wählerinnen und Wähler noch für sich gewinnen und sich gegen Nicolaisen durchsetzen. Es war damals das erste Direktmandat für die Grünen in Schleswig-Holstein. Nun hat er in seiner Heimat den Kürzeren gezogen. "Auch wenn es diesmal nicht zum erneuten Direktmandat gereicht hat, danke ich allen Wählerinnen und Wählern herzlich für das Vertrauen", teilte Habeck am Abend mit und gratulierte seiner CDU-Konkurrentin zum Wahlerfolg. "Gemeinsam und mit großem Engagement haben wir einen wirklich tollen Wahlkampf geführt."
Wahlrechtsreform: Wahlkreis zwar gewonnen, Nicolaisen verliert dennoch Sitz im Bundestag
Freuen kann sich Nicolaisen aber nicht: Wegen der Wahlrechtsreform verliert sie ihren Sitz im Bundestag. In neun der elf Wahlkreise in Schleswig-Holstein gewannen die Kandidaten der CDU. Nach dem Zweitstimmen-Ergebnis stehen der Partei laut vorläufigen Berechnungen nur acht Sitze zu. Im Vergleich zu ihren CDU-Kollegen im Land erzielte Nicolaisen den geringsten Anteil an Erststimmen. Sie kam gegen Habeck auf 26,5 Prozent. Alle anderen Wahlkreisgewinner ihrer Partei holten zwischen 31 und 35 Prozent. "Ich bin enttäuscht", sagte Nicolaisen bereits am Sonntagabend NDR Schleswig-Holstein. "Ich finde es ungerecht, dass ich als Wahlkreis-Gewinnerin nicht wieder nach Berlin komme."
"Ich habe zwar den Wahlkreis gewonnen, aber was nützt es, am Ende doch verloren." Petra Nicolaisen (CDU)
Grüne nur in einem Wahlkreis erfolgreich
In Schleswig-Holstein hat nur in der Landeshauptstadt eine Kandidatin der Grünen ein Direktmandat gewonnen. In Kiel gaben knapp ein Viertel der Wählerinnen und Wähler Luise Amtsberg von den Grünen ihre Erststimme. Mit 21,9 Prozent liegt sie knapp vor Christina Schubert (SPD) und zieht somit direkt in den neu gewählten Bundestag ein.
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