Schnee in SH: 150 Unfälle, Busverkehr in Stormarn eingestellt
Schnee und Eis haben in Schleswig-Holstein am Mittwoch für zahlreiche Unfälle, Sperrungen und Verspätungen gesorgt. Was bisher passiert ist - und was noch kommen könnte.
In der Nacht und in den frühen Morgenstunden war die Lage auf den Straßen in Schleswig-Holstein angespannt. Inzwischen hat sich die Lage wieder beruhigt - allerdings schneit es vielerorts weiter. Bis zum Wochenende sind weitere Schneeschauer möglich.
Das ist auf den Straßen passiert
Mehr als 150 Glätteunfälle im ganzen Land
Bei der Polizei ging in den frühen Morgenstunden ein Glätteunfall nach dem anderen ein. Auf der A7 und der A1 sorgten mehrere Lkw-Unfälle für Sperrungen und Staus von bis zu zwölf Kilometern. Autofahrer müssen im ganzen Land weiter mit glatten Straßen und Staus rechnen. Laut Polizei kommt es auch immer wieder vor, dass sich Lkw auf den glatten Straßen quer stellen oder von der Fahrbahn rutschen. Bei allen Unfällen blieb es den Angaben zu Folge meist bei Blechschäden, es gab aber auch einige Leichtverletzte.
Keine Abfallentsorgung in Ostholstein
Die Situation auf den Straßen hat auch Auswirkungen auf die Abfallentsorgung. Der Zweckverband Ostholstein teilte mit, dass die Müllwagen aufgrund der Witterung nicht fahren können, es sei zu gefährlich. Deshalb sollten in Ostholstein am Mittwoch keine Mülltonnen geleert werden.
So war der ÖPNV betroffen
Bahn: Weichenstörung durch Schnee
Auch der Öffentliche Nahverkehr hatte mit den Witterungsbedingungen zu kämpfen. Viele Züge waren am Mittwoch in ganz Schleswig-Holstein verspätet, weil laut Bahn die Weichen zugeschneit waren und sich nicht mehr bewegen ließen. Davon war vor allem der Raum Kiel betroffen.
Bei Elmshorn (Kreis Pinneberg) blieb in der Nacht ein Regionalzug liegen, die Passagiere mussten in einen anderen Zug umsteigen. Auch auf der Marschbahnstrecke fielen zahlreiche Züge ganz aus. Im Laufe des Tages kam es immer wieder zu Verspätungen.
Busverkehr betroffen - keine Busse in Stormarn
Der Busverkehr in und um den Kreis Stormarn wurde am Nachmittag bis auf Weiteres komplett eingestellt. Eine Sprecherin von DB Regio Bus Nord teilte auf Anfrage von NDR Schleswig-Holstein mit, dass aufgrund der Straßenverhältnisse die Sicherheit für Fahrgäste und Personal nicht mehr gewährleistet werden könne. Sobald die Verhältnisse wieder besser sind, soll wieder gefahren werden. Das könne aber auch erst wieder Donnerstagvormittag sein.
Unter anderem in Kiel und Ostholstein blieben die Busse am Mittwochmorgen in den Depots, der Betrieb startete verspätet. In Flensburg war der Stadtbusverkehr am Dienstagabend eingestellt worden. Am Mittwochmorgen fuhren die Busse wieder, teils aber mit Verspätungen. In Neumünster konnte die Stadt den Busverkehr nach eigenen Angaben trotz der Verhältnisse aufrecht erhalten.
Ministerium: Kein Unterrichtsausfall an Schulen
Zu Schulschließungen kommt es nach aktuellem Stand nicht. Laut Bildungsministerium findet der Unterricht überall wie geplant statt. Allerdings können Eltern laut Ministerium selbst entscheiden, ob sie ihre Kinder zur Schule schicken, wenn der Weg dorthin durch die Wetterverhältnisse gefährlich ist.
Wettervorhersage: Weiterer Schneefall
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat am Mittwochmorgen 13 Zentimeter Schneehöhe in Schleswig gemessen, in Kiel waren es 11 Zentimeter. Auf Fehmarn fielen bis zum Morgen 8 Zentimeter, in List auf Sylt 7 und in St. Peter-Ording (Kreis Nordfriesland) 6. Im Kreis Segeberg sind teilweise bis zu 30 Zentimeter Neuschnee gefallen.
In der Nacht zu Donnerstag können die Temperaturen nach Angaben des DWD dann weiter sinken: Im Landesinneren sind bis minus zehn Grad möglich, an den Küsten bis minus sechs Grad.
Straßenmeistereien für Donnerstag zum Streik aufgerufen
Trotz des weiter angekündigten Schneefalls sind die Beschäftigten der Straßenmeistereien ab Mitternacht zu einem Warnstreik im Rahmen der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst aufgerufen. Nicht betroffen sind die Autobahnmeistereien.