Lehrer: Mit Corona im Präsenzunterricht
Bildungspolitiker Martin Habersaat (SPD) kritisiert das Ende der Isolationspflicht auch für Lehrer. Bildungsministerin Karin Prien (CDU) spricht von Ausnahmefällen.
Seit Mitte November gibt es in Schleswig-Holstein keine Isolationspflicht mehr, wenn man positiv auf das Corona-Virus getestet wurde. Lediglich das Tragen einer Maske in Innenräumen außerhalb der eigenen Wohnung ist in diesem Fall noch vorgeschrieben. Der Wegfall ist umstritten. Der Vorsitzende des Bildungsausschusses des Landtags, Martin Habersaat (SPD), kritisiert vor allem, dass auch für Schulen keine Isolationspflicht mehr gilt.
Landesregierung kein verantwortungsvoller Dienstherr
Habersaat nannte es unverantwortlich, Menschen, die Corona positiv sind, in einen Klassenraum zu zwingen. Die Haltung der Landesregierung sei keine, die eines verantwortungsvollen Dienstherren würdig sei. "Ich als Vater würde nicht wollen, dass eine Lehrkraft, von der ich weiss, dass sie Corona positiv ist, mein Kind unterrichtet." Besser sei es, auch mit Blick auf vulnerable Gruppen, wenn positiv getestete Lehrer von zu Hause aus arbeiten könnten, so Habersaat.
"Wer sich schlecht fühlt, wird Zuhause bleiben"
Bildungsministerin Karin Prien (CDU) sagte, es gelte für Lehrkräfte wie für alle anderen Landesbediensteten die Regel: Wer krank ist, bleibt zu Hause. "Wer also Symptome hat, sich schlecht fühlt, der wird Zuhause bleiben. Und, wer keine Symptome hat, und das werden ja absolute Ausnahmefälle sein, denn wenn ich keine Symptome habe, teste ich mich auch nicht, der muss sehr genau überlegen, ob er sich so fühlt, dass er in die Schule gehen kann."
Homeoffice keine Option
Ausnahmeregelungen wären laut Prien nach Absprache im Einzelfall möglich, wenn in der Klasse vulnerable Kinder seien oder Kinder, die zu Hause vulnerable Personen hätten. Homeoffice für Lehrer nannte Prien indes etwas schwierig, in der Regel gehöre der Lehrer in die Schule.