LNG-Terminal Brunsbüttel: Lärm und Licht stören Anwohner
Seit Kurzem liegt in Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) ein schwimmendes LNG-Terminal. Menschen, die in der Nähe wohnen, sprechen von deutlichen Geräuschen und hellem Licht. Der Betreiber will nun ein Gutachten erstellen lassen.
"Geräusche sind wir immer gewohnt", sagt Anke Wendt, die in Brunsbüttelkoog direkt hinter dem Deich zwischen Schleuse und Hafen lebt. Doch seitdem ein LNG-Umwandlungsschiff an dem Hafen an der Elbe liegt, hat sich etwas verändert. "Aber das ist so ein Donnern, ein Bollern. Man hört es auch durch die Scheibe und wenn man rausgeht natürlich noch intensiver. Man wird schon öfter wach, weil es ja dauerhaft ist", so Wendt.
Anwohner wenden sich an Bürgermeister
Anke Wendt ist nicht die einzige Anwohnerin, der das aufgefallen ist. Die ganze Straße kann das Geräusch hören, viele haben sich bereits an den Bürgermeister gewandt. Neben dem Lärm empfinden einige auch das Licht als störend. "Es ist ein heller Lichtkegel, wenn man in die Richtung des Elbehafens schaut. Es ist schon sehr hell", berichtet Wendt. Sie könne zwar ihre Außenjalousien herunterziehen. "Aber ich denke, wenn man das nicht hat, das kann schon beim Schlafen stören." Sie sorgt sich außerdem, dass Lärm und Licht Gäste für ihre Ferienwohnung abschrecken könnten.
Bürgermeister: Menschen haben oberste Priorität
Laut Bürgermeister Martin Schmedtje (parteilos) bringt das LNG-Terminal grundsätzlich viele Chancen für die Region. "Natürlich profitieren wir davon, es eröffnet auch Chancen für die Stadt, Entwicklung der gesamten Region." Die Einnahmen aus dem Hafen und der Industrie seien wichtig für die Stadt, sagt er, aber die Menschen hätten die oberste Priorität. "Das kann aber nur mit der Bevölkerung funktionieren", so Schmedtje. "Das heißt, die Grenzwerte, die vorher angekündigt worden sind, müssen eingehalten werden."
Betreiber will Messungen durchführen
Betreiber RWE teilte NDR Schleswig-Holstein mit, dass man die Sorgen ernst nehme. Deshalb sollen ab kommender Woche Geräuschmessungen durchgeführt und ein Gutachten erstellt werden. Bürgermeister Martin Schmedtje hat für Ende Februar zu einer Sitzung mit Bürgerinnen und Bürgern, Betreiber und Politik geladen.