Ein kleines Zeichen für den Frieden: Ostermärsche in SH
Einige Hundert Menschen sind am Karsamstag für Frieden und die Abschaffung von Atomwaffen auf die Straße gegangen - deutlich weniger als 2022. Bundesweit hatten Initiativen zu Ostermärschen aufgerufen.
Knapp 550 Demonstrierende zählte die Polizei insgesamt am Sonnabend bei den größeren Veranstaltungen in Schleswig-Holstein - etwa 300 weniger als noch im vergangenen Jahr. Auf dem Marktplatz in Lübeck versammelten sich gerade mal etwa 100 Teilnehmer. Auch in Kiel und Wedel (Kreis Pinneberg) sank die Teilnehmerzahl der Ostermärsche. Allein in Flensburg waren die Beteiligung mit 120 Demonstrierenden bei zwei Veranstaltungen größer als im Vorjahr.
Im thematischen Zentrum der Ostermärsche stand erneut der Krieg in der Ukraine. Doch laut Deutschem Gewerkschaftsbund ging es auch um die Gewalt im Iran und Irak, in Somalia und im Jemen. Ein Sprecher des Kieler Friedensforums vermutet in Anbetracht der geringen Teilnahme, dass viele Menschen angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine verunsichert seien, den Krieg lieber ausblenden, um sich zu erholen und deshalb nicht an den Veranstaltungen teilgenommen haben.
Bundesweit waren nach Angaben der Friedenskooperative 70 Aktion angekündigt. Getragen werden die Ostermärsche von Friedensgruppen, Gewerkschaften und Parteien.
Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Friedensbewegung
Wie genau Frieden aussieht, dazu gibt es innerhalb der Bewegung allerdings Meinungsverschiedenheiten. Während einige Gruppen jede Form der kriegerischen Auseinandersetzung ablehnen, sehen andere - wie im Fall der Ukraine - durchaus ein Recht auf Verteidigung. Zuletzt hatten sich Vertreter von Gewerkschaften, Parteien und Kirchen außerdem von Aufrufen distanziert, die zum Beispiel der Nato oder der USA eine Mitschuld am russischen Angriff auf die Ukraine geben.
2022 fand der größte Ostermarsch mit etwa 500 Teilnehmern in Kiel statt. In Lübeck waren es ungefähr 200 Demonstrierende, in Wedel 70, in Flensburg 50 und in Eutin 30.