Ein Jugendlicher sitzt hinter Flaschen mit Alkohol © Picture Alliance Foto: Jens Büttner

Weniger Komasaufen bei jungen Menschen im Corona-Jahr 2021

Stand: 14.12.2022 15:09 Uhr

Im vergangenen Jahr sind weniger junge Menschen wegen einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus gekommen als vor der Corona-Pandemie. Grund seien die Kontaktbeschränkungen, so die Gesundheitsministerin.

Im Jahr 2021 mussten laut Zahlen des Statistischen Landesamtes Niedersachsen 1.012 Kinder und Jugendliche wegen einer akuten Alkoholvergiftung in Kliniken behandelt werden. Im Jahr 2019 waren es noch 1.735, ein Rückgang von mehr als 40 Prozent. Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) warnt allerdings vor einer zu optimistischen Interpretation der Zahlen.

Ich denke insbesondere an die zeitweise ohnehin nur eingeschränkten Freizeitmöglichkeiten während der Pandemie. Wie sähen die Zahlen sonst wohl aus? Besonders der Anstieg bei den jüngeren Mädchen erfüllt mich mit Sorge. Daniela Behrens, SPD, Gesundheitsministerin

Mehr Mädchen bei den 10- bis 14-Jährigen betroffen

Mit Blick auf die Gesamtzahl sind Jungen zwar häufiger in Krankenhäuser eingeliefert worden. Bei den jüngeren Altersgruppen sieht das aber anders aus: Unter den 10- bis 14-Jährigen verzeichnet die Statistik 117 Fälle, in denen Mädchen wegen einer Alkoholvergiftung behandelt werden mussten. Bei den Jungen in der gleichen Altersgruppe gab es nur 51 Fälle. Bei den 15- bis 19-Jährigen ändert sich das Verhältnis (344 Mädchen, 500 Jungen).

Weniger Kontaktbeschränkungen, mehr Komasaufen

Zwar gab es 2021 weniger Rauschtrinker als noch vor der Pandemie. Allerdings konnten die Kliniken im Vergleich zum Vorjahr 2020 wieder einen leichten Anstieg von sieben Prozent verzeichnen. "Die Zahlen zeigen, dass wir weiterhin aufmerksam und aktiv in der Prävention und Information sein müssen", warnt Gesundheitsministerin Behrens.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 14.12.2022 | 12:00 Uhr

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Gesundheitspolitik

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