Ein Mensch streikt. Dieser Mensch trägt eine Warn·weste. Auf der Warn·weste steht: ver.di. Der Mensch trägt auch eine Triller·pfeife. © picture alliance/dpa | Christophe Gateau Foto: Christophe Gateau

Neue Warnstreiks in Niedersachsen: Diesmal sind Krankenhäuser betroffen

Stand: 05.03.2025 21:30 Uhr

Am Donnerstag ruft die Gewerkschaft ver.di unter anderem Beschäftigte in Kliniken zum Warnstreik auf. Einschränkungen soll es deshalb zum Beispiel in Osnabrück, Oldenburg, Hannover und Lüneburg geben.

Im Zuge der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen hat ver.di am Donnerstag zu einem bundesweiten Warnstreik aufgerufen. Personal in Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdiensten sollen ihre Arbeit niederlegen. Nach Angaben der Gewerkschaft sind deutliche Auswirkungen für Patienten zu erwarten. Die Versorgung von Notfällen sei aber gesichert. In Niedersachsen betrifft der Warnstreik unter anderem die kommunalen Krankenhäuser in Osnabrück, Oldenburg, Lüneburg, Buchholz und Winsen (Landkreis Harburg), Verden, Achim (Landkreis Verden), Diepholz, Osterholz und das Klinikum Region Hannover. Zudem werden laut ver.di in Oldenburg und in Hannover Kundgebungen veranstaltet.

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Die Gewerkschaften wollen mit den Warnstreiks vor der dritten Verhandlungsrunde in Potsdam am 14. März den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Es sei respektlos, nach monatelangem Vorlauf "die eigenen Beschäftigten nur mit Sprüchen abzuspeisen", sagte ver.di-Geschäftsführer Sebastian Wertmüller mit Blick auf die erfolglose zweite Verhandlungsrunde. Beim Kommunalen Arbeitgeberverband Niedersachsen (KAV) treffen die Warnstreiks auf Unverständnis. "Eine solche Eskalation ist unverhältnismäßig", kritisierte KAV-Hauptgeschäftsführer Michael Bosse-Arbogast die Warnstreik-Ankündigung am Montag. Die Forderungen der Gewerkschaften seien überzogen und würden die kommunalen Arbeitgeber überfordern.

Dienstag bereits Warnstreiks im öffentlichen Dienst

Ver.di und die Kommunalgewerkschaft Komba hatten am Dienstag ihre Mitglieder in mehreren niedersächsischen Städten dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Betroffen waren unter anderem die Bereiche Entsorgung, Verwaltung, Jobcenter, Kitas und die kommunale Gebäudereinigung. In Hannover versammelten sich bei einer Kundgebung in der Innenstadt nach Angaben der Polizei etwa 250 Demonstrierende. In Göttingen beteiligten sich laut ver.di 300 Menschen am Warnstreik. In Peine und Salzgitter legten etwa 500 Beschäftigte ihre Arbeit nieder, wie eine ver.di-Sprecherin mitteilte. Weitere Aktionen gab es in Lüneburg, Buchholz (Landkreis Harburg), Laatzen (Region Hannover) und Region Harz mit der Stadt Langelsheim (Landkreis Goslar).

Höherer Lohn und freie Tage: Das fordern die Gewerkschaften

Für das Personal in Krankenhäusern fordert ver.di unter anderem bezahlte Pausen in Wechselschichten sowie eine bessere Eingruppierung von Hebammen. Für den kommunalen Rettungsdienst fordert die Gewerkschaft, dass die wöchentliche Höchstarbeitszeit von 48 auf 42 Stunden reduziert wird. Die Gewerkschaften ver.di und komba fordern zudem drei freie Tage zusätzlich pro Jahr, außerdem ist ein "Meine-Zeit-Konto" im Gespräch. Mit dem sollen die Beschäftigten Überstunden und Entgelt-Erhöhungen ansparen und in Freizeit umwandeln können. Es geht aber auch um mehr Lohn - eine Gehaltserhöhung von acht Prozent oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat werden gefordert. "Damit die Verluste durch die Inflation der letzten Jahre ausgeglichen werden und damit der öffentliche Dienst wieder attraktiver wird", sagte ver.di-Geschäftsführer Sebastian Wertmüller.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 03.03.2025 | 14:00 Uhr

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