Warnstreik im öffentlichen Dienst: 1.150 Menschen demonstrieren
Beschäftigte des öffentlichen Dienstes fordern mehr Geld und mehr freie Tage. Am Mittwoch kam es in Salzgitter, Peine und Göttingen zu Warnstreiks - an Aktionen dort beteiligten sich laut ver.di rund 1.150 Menschen.
Zu einem Demonstrationszug mit anschließender Kundgebung kamen am Mittwochvormittag in Salzgitter rund 550 Menschen, wie ein Sprecher der Gewerkschaft ver.di dem NDR Niedersachsen sagte. In Peine waren demnach rund 500 Menschen auf den Straßen, in Göttingen beteiligten sich rund 100 Männer und Frauen. Ver.di und die Kommunalgewerkschaft komba hatten ihre Mitglieder in den Städten zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Sie rechnen mit weiteren Warnstreiks in den nächsten Tagen - dann wahrscheinlich auch in Braunschweig, Wolfsburg und Wolfenbüttel.
Auch Kitas waren vom Warnstreik betroffen
Von den Warnstreiks betroffen waren laut ver.di und komba unter anderem die Bereiche Entsorgung, Verwaltung und Bürgercenter, außerdem das Jobcenter Salzgitter und die Lebenshilfe Peine-Burgdorf. Die Arbeit sollte sowohl in den Städten als auch in den Landkreisen Peine, Salzgitter und Göttingen niedergelegt werden. In Peine sollten den Gewerkschaften zufolge einige Kitas schließen, Eltern seien den Angaben zufolge vorab informiert worden.
Das fordern die Gewerkschaften für den öffentlichen Dienst
Die Gewerkschaften ver.di und komba fordern drei freie Tage zusätzlich pro Jahr. Zudem ist ein "Meine-Zeit-Konto" im Gespräch. Mit dem sollen die Beschäftigten Überstunden und Entgelt-Erhöhungen quasi ansparen und in Freizeit umwandeln können. Auch mehr Lohn ist ein Ziel: eine Gehaltserhöhung von acht Prozent oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat: "Damit die Verluste durch die Inflation der letzten Jahre ausgeglichen werden und damit der Öffentliche Dienst wieder attraktiver wird", sagt ver.di-Geschäftsführer Sebastian Wertmüller. Außerdem sei die Zahl der nicht besetzten Stellen "dramatisch zu hoch". Der Fachkräftemangel habe zur Folge, dass "die Handlungsfähigkeit der Kommunalverwaltung akut gefährdet ist", heißt es von komba. In der ersten Verhandlungsrunde habe die Arbeitgeberseite kein Angebot vorgelegt. Weitere Proteste seien nicht ausgeschlossen. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 17. und 18. Februar in Potsdam angesetzt.
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