Ein Warnschild in einem Wald weist auf Waldbrandgefahr hin © picture alliance Foto: Julian Stratenschulte

Waldbrandgefahr in Niedersachsen: Eine Region weiterhin bedroht

Stand: 15.04.2025 19:08 Uhr

Die Gefahr für Waldbrände war zuletzt laut Deutschem Wetterdienst (DWD) in mehreren Gebieten Niedersachsens hoch bis sehr hoch. Ab Mitte der Woche soll sich die Lage vielerorts entspannen.

Am Mittwoch wird laut den Wetterexperten nur noch für Lüchow (Landkreis Lüchow-Dannenberg) eine hohe Waldbrandgefahr erwartet, bevor die Waldbrandgefahr am Donnerstag voraussichtlich in ganz Niedersachsen sinkt. Der DWD hatte am Dienstag eine sehr hohe Waldbrandgefahr für Lüchow vorausgesagt. In einigen weiteren Regionen in Niedersachsen galt die Gefahr zudem als hoch.

Gewitter und Regen für Niedersachsen erwartet

Der Grund für die Entspannung: Ein Tiefdruckgebiet sorgt laut dem DWD in den kommenden Tagen für Regen und vereinzelte Gewitter. Ab späten Dienstagnachmittag gab es vereinzelt erste Schauer. Auch am Mittwoch komme es im Laufe des Tages und in der Nacht zum Donnerstag zu teils starken Schauern und Gewittern, wie die Wetterexperten am Dienstag mitteilten.

Anfang April bereits halb soviele Brände wie im gesamten letzten Jahr

Zuletzt hatte es in Niedersachsen immer wieder vereinzelt gebrannt. Knut Sierk von der Waldbrandüberwachungszentrale in Lüneburg zeigte sich besorgt: In diesem Jahr habe die Zentrale bereits rund 90 Brände gemeldet, sagte er Anfang April - das seien fast halb so viele Brände wie im gesamten letzten Jahr. 2024 wurden der Zentrale 204 Brände gemeldet, etwas weniger als im Jahr zuvor (278). 2022 lag die Zahl der Brände mit 648 noch einmal deutlich höher.

Mischwälder: Laubbäume können besser mit trockenem Wetter umgehen

Ein Grund für die Brände: Laut DWD ist die Bodenfeuchte in Niedersachsen derzeit deutlich reduziert. Besonders in den oberen Schichten fehle Wasser, was die Entzündbarkeit der Vegetation erhöht. Das zeigen aktuelle Karten im Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung. Bereits seit den 90er-Jahren setze man daher auf Umforstung, sagt Forstexperte Sierk. Reine Fichtenwälder sollen zu Mischwäldern werden, weil Laubbäume mit ihren tiefergehenden Wurzeln deutlich besser mit trockenem Wetter umgehen können.

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Niedersachsen: Im Wald gilt Rauchverbot

In Niedersachsen ist in der Zeit vom 1. März bis zum 31. Oktober das Anzünden von Feuer in Wäldern, Mooren und Heiden sowie in deren unmittelbarer Nähe verboten. Es herrscht folglich auch ein absolutes Rauchverbot. Diese Vorgaben gehen auf das Niedersächsische Waldgesetz zurück.

Verhaltensregeln bei Waldbrandgefahr

  • Rauchen Sie nicht im Wald und in der Feldflur!
  • Werfen Sie keine Zigarettenreste aus dem Auto! Benutzen Sie Ihren Aschenbecher im Auto!
  • Nutzen Sie für Lagerfeuer und Grillabende nur ausgewiesene Grill- und Lagerfeuerplätze, auf denen Sie einen ausreichenden Brandschutz sichern können. Halten Sie dabei einen Mindestabstand zum Wald von 50 Metern ein!
  • Parken Sie nur auf ausgewiesenen Waldparkplätzen! Ermöglichen Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit den Lösch- und Rettungskräften eine rasche und ungehinderte Zufahrt zum Brandherd, indem Sie die Waldwege freihalten!
  • Melden Sie alle Brände unverzüglich der Feuerwehr (Notruf 112) oder der Polizei (Notruf 110)!
(Quelle: wald-mv.de)

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Lüneburg | 09.04.2025 | 15:00 Uhr

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