Ein Teilnehmer einer Warnstreik-Kundgebung hält eine ver.di-Fahne. © picture alliance/dpa | Christoph Soeder Foto: Christoph Soeder

Kliniken, Pflege, Rettungsdienst: Erneut Warnstreiks in Niedersachsen

Stand: 06.03.2025 07:13 Uhr

Heute ruft die Gewerkschaft ver.di Beschäftigte in Krankenhäusern und in der Pflege zum Warnstreik auf. Davon betroffen sollen zum Beispiel Einrichtungen in Osnabrück, Oldenburg, Hannover und Lüneburg sein.

Im Zuge der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen hat ver.di für heute erneut zu einem bundesweiten Warnstreik aufgerufen. Personal in Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdiensten sollen ihre Arbeit niederlegen. Nach Angaben der Gewerkschaft sind deutliche Auswirkungen für Patienten zu erwarten. Die Versorgung von Notfällen sei aber gesichert. In Niedersachsen betrifft der Warnstreik unter anderem die kommunalen Krankenhäuser in Osnabrück, Oldenburg, Lüneburg, Buchholz und Winsen (Landkreis Harburg), Verden, Achim (Landkreis Verden), Diepholz, Osterholz und das Klinikum Region Hannover. Zudem werden laut ver.di in Oldenburg und in Hannover Kundgebungen veranstaltet.

Weitere Informationen
Beschäftigte stehen mit Schildern am Treffpunkt für einen Demonstrationszug vor dem Klinikum Oldenburg © picture alliance / Hauke-Christian Dittrich

Ab heute Streiks in Kliniken, Kitas und Sozialarbeit im Norden

Ver.di hat Beschäftigte in Krankenhäusern, Kitas und sozialen Einrichtungen zum Warnstreik aufgerufen. Es geht um mehr Geld bessere Arbeitsbedingungen. mehr

Am Freitag geht es weiter - in Kitas und der Sozialarbeit

Am Freitag ruft ver.di zu einem weiteren Streiktag auf. Der Aufruf richtet sich an Beschäftigte in Kitas, der Jugendhilfe und weiteren Bereichen der Sozialarbeit. Betroffen sollen unter anderem die Städte Lüneburg, Hannover, Braunschweig, Wolfsburg und Wolfenbüttel sowie die Kommunen in den Landkreisen Lüneburg, Harburg, Hildesheim, Hameln-Pyrmont, Nienburg, Stade, Rotenburg und Bremerhaven sein. Die Warnstreiks werden laut ver.di zu deutlichen Einschränkungen führen - besonders in den Kitas. Auch Beschäftigte der Kliniken in der Region Hannover, in Lüneburg, Braunschweig und Wolfsburg sind am Freitag laut ver.di zum Ausstand aufgerufen. Geplant seien Kundgebungen in Lüneburg, Hannover, Braunschweig, Osterholz-Scharmbeck und Göttingen.

Warnstreik kurz vor dritter Verhandlungsrunde für Tarifvertrag

Die Gewerkschaften wollen mit den Warnstreiks vor der dritten Verhandlungsrunde in Potsdam am 14. März den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Es sei respektlos, nach monatelangem Vorlauf "die eigenen Beschäftigten nur mit Sprüchen abzuspeisen", sagte ver.di-Geschäftsführer Sebastian Wertmüller. Michael Bosse-Arbogast, Hauptgeschäftsführer des Kommunalen Arbeitgeberverbandes Niedersachsen, kritisierte die Warnstreik-Ankündigung am Montag als "unverhältnismäßig". Die Forderungen der Gewerkschaften seien überzogen und würden die kommunalen Arbeitgeber überfordern. Für Krankenhauspersonal fordert ver.di unter anderem bezahlte Pausen in Wechselschichten. Die wöchentliche Höchstarbeitszeit des kommunalen Rettungsdienstes soll von 48 auf 42 Stunden reduziert werden. Es gehe auch um mehr Lohn - eine Gehaltserhöhung von acht Prozent oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat.

Dienstag bereits Warnstreiks im öffentlichen Dienst

Videos
Mitarbeiter öffentlichen Dienstes bei einem Warnstreik © NDR
1 Min

Warnstreiks im öffentlichen Dienst

Vor allem die Bereiche Entsorgung, Verwaltung und Bürgercenter waren laut der Gewerkschaft ver.di betroffen. (05.02.2025) 1 Min

Ver.di und die Kommunalgewerkschaft Komba hatten bereits am Dienstag ihre Mitglieder in mehreren niedersächsischen Städten dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Betroffen waren unter anderem die Bereiche Entsorgung, Verwaltung, Jobcenter, Kitas und die kommunale Gebäudereinigung. In Hannover versammelten sich bei einer Kundgebung in der Innenstadt nach Angaben der Polizei etwa 250 Demonstrierende. In Göttingen beteiligten sich laut ver.di 300 Menschen am Warnstreik. In Peine und Salzgitter legten etwa 500 Beschäftigte ihre Arbeit nieder, wie eine ver.di-Sprecherin mitteilte. Weitere Aktionen gab es in Lüneburg, Buchholz (Landkreis Harburg), Laatzen (Region Hannover) und Region Harz mit der Stadt Langelsheim (Landkreis Goslar).

Weitere Informationen
Beschäftigte stehen mit Schildern am Treffpunkt für einen Demonstrationszug vor dem Klinikum Oldenburg © picture alliance / Hauke-Christian Dittrich

Ab heute Streiks in Kliniken, Kitas und Sozialarbeit im Norden

Ver.di hat Beschäftigte in Krankenhäusern, Kitas und sozialen Einrichtungen zum Warnstreik aufgerufen. Es geht um mehr Geld bessere Arbeitsbedingungen. mehr

Angestellte des öffentlichen Dienstes bei einem Warnstreik in Salzgitter. © NDR Foto: Lydia Callies

Warnstreik im öffentlichen Dienst: 1.150 Menschen demonstrieren

In Niedersachsen gab es in Peine, Salzgitter und Göttingen Demonstrationszüge. Es drohen Warnstreiks in weiteren Städten. (06.02.2025) mehr

Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes demonstrieren in Kiel unweit des Landtages. © NDR Foto: Pavel Stoyan

Warnstreiks in SH - Öffentlicher Dienst im Tarifstreit

Vom Warnstreik betroffen sind unter anderem Energieversorgungsunternehmen, Krankenhäuser und Kitas. Im Land sind Kundgebungen geplant. (03.02.2025) mehr

Eine Pflegerin schiebt eine Pflegeheimbewohnerin im Rollstuhl. © picture alliance/dpa Foto: Marijan Murat

Umfrage: Fachkräftemangel im Alltag deutlich spürbar

Die Mehrheit der #NDRfragt-Gemeinschaft nimmt besonders beim Handwerk und im Gesundheitswesen personelle Engpässe wahr. (08.01.2025) mehr

Kinder einer Kita ziehen sich an, um im Außengelände zu spielen. © picture alliance/dpa Foto: Axel Heimken

Niedersachsen startet Werbekampagne für Kita-Fachkräfte

Die Aktion soll Freude an der Arbeit mit Kindern vermitteln und Wege in den Beruf aufzeigen. Landesweit fehlt Personal. (22.11.2024) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 06.03.2025 | 07:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Braunschweig

Göttingen

Salzgitter

Mehr Nachrichten aus Niedersachsen

Auf der Volkswagen Media Night in Düsseldorf zeigt Volkswagen ein Showcar namens ID. EVERY1. Es ist die erste Studie eines geplanten Elektro-Einstiegsmodells von VW für rund 20.000 Euro. © picture alliance Foto: Rolf Vennenbernd

Ein E-Auto für 20.000 Euro: So sieht der Neue von VW aus

Die Studie ID.Every1 knüpft beim Design an den VW Up an. Der Autobauer aus Wolfsburg plant die Serienproduktion ab 2027. mehr