Kliniken, Pflege, Rettungsdienst: Erneut Warnstreiks in Niedersachsen
Heute ruft die Gewerkschaft ver.di Beschäftigte in Krankenhäusern und in der Pflege zum Warnstreik auf. Davon betroffen sollen zum Beispiel Einrichtungen in Osnabrück, Oldenburg, Hannover und Lüneburg sein.
Im Zuge der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen hat ver.di für heute erneut zu einem bundesweiten Warnstreik aufgerufen. Personal in Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdiensten sollen ihre Arbeit niederlegen. Nach Angaben der Gewerkschaft sind deutliche Auswirkungen für Patienten zu erwarten. Die Versorgung von Notfällen sei aber gesichert. In Niedersachsen betrifft der Warnstreik unter anderem die kommunalen Krankenhäuser in Osnabrück, Oldenburg, Lüneburg, Buchholz und Winsen (Landkreis Harburg), Verden, Achim (Landkreis Verden), Diepholz, Osterholz und das Klinikum Region Hannover. Zudem werden laut ver.di in Oldenburg und in Hannover Kundgebungen veranstaltet.
Am Freitag geht es weiter - in Kitas und der Sozialarbeit
Am Freitag ruft ver.di zu einem weiteren Streiktag auf. Der Aufruf richtet sich an Beschäftigte in Kitas, der Jugendhilfe und weiteren Bereichen der Sozialarbeit. Betroffen sollen unter anderem die Städte Lüneburg, Hannover, Braunschweig, Wolfsburg und Wolfenbüttel sowie die Kommunen in den Landkreisen Lüneburg, Harburg, Hildesheim, Hameln-Pyrmont, Nienburg, Stade, Rotenburg und Bremerhaven sein. Die Warnstreiks werden laut ver.di zu deutlichen Einschränkungen führen - besonders in den Kitas. Auch Beschäftigte der Kliniken in der Region Hannover, in Lüneburg, Braunschweig und Wolfsburg sind am Freitag laut ver.di zum Ausstand aufgerufen. Geplant seien Kundgebungen in Lüneburg, Hannover, Braunschweig, Osterholz-Scharmbeck und Göttingen.
Warnstreik kurz vor dritter Verhandlungsrunde für Tarifvertrag
Die Gewerkschaften wollen mit den Warnstreiks vor der dritten Verhandlungsrunde in Potsdam am 14. März den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Es sei respektlos, nach monatelangem Vorlauf "die eigenen Beschäftigten nur mit Sprüchen abzuspeisen", sagte ver.di-Geschäftsführer Sebastian Wertmüller. Michael Bosse-Arbogast, Hauptgeschäftsführer des Kommunalen Arbeitgeberverbandes Niedersachsen, kritisierte die Warnstreik-Ankündigung am Montag als "unverhältnismäßig". Die Forderungen der Gewerkschaften seien überzogen und würden die kommunalen Arbeitgeber überfordern. Für Krankenhauspersonal fordert ver.di unter anderem bezahlte Pausen in Wechselschichten. Die wöchentliche Höchstarbeitszeit des kommunalen Rettungsdienstes soll von 48 auf 42 Stunden reduziert werden. Es gehe auch um mehr Lohn - eine Gehaltserhöhung von acht Prozent oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat.
Dienstag bereits Warnstreiks im öffentlichen Dienst
Ver.di und die Kommunalgewerkschaft Komba hatten bereits am Dienstag ihre Mitglieder in mehreren niedersächsischen Städten dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Betroffen waren unter anderem die Bereiche Entsorgung, Verwaltung, Jobcenter, Kitas und die kommunale Gebäudereinigung. In Hannover versammelten sich bei einer Kundgebung in der Innenstadt nach Angaben der Polizei etwa 250 Demonstrierende. In Göttingen beteiligten sich laut ver.di 300 Menschen am Warnstreik. In Peine und Salzgitter legten etwa 500 Beschäftigte ihre Arbeit nieder, wie eine ver.di-Sprecherin mitteilte. Weitere Aktionen gab es in Lüneburg, Buchholz (Landkreis Harburg), Laatzen (Region Hannover) und Region Harz mit der Stadt Langelsheim (Landkreis Goslar).
