VW-Hauptversammlung: Aktionäre segnen Sonderdividende ab
Insgesamt 19,06 Euro Dividende pro Porsche-Aktie kann VW an seine Aktionäre ausschütten. Dem Vorschlag der Verwaltung stimmten die Anteilseigner auf ihrer außerordentlichen Hauptversammlung zu.
Das Votum galt wegen der Mehrheitsverhältnisse beim VW-Konzern als Formsache. Denn über 90 Prozent der stimmberechtigten Aktien liegen in den Händen der Holding Porsche SE der Familien Porsche und Piech, des Landes Niedersachsen und des Emirats Katar. Anfang Januar schüttet VW zusätzlich 9,55 Milliarden Euro aus.
Börsengang von Porsche gilt als Erfolg
Der Börsengang der VW-Tochter Porsche Ende September gilt als Erfolg. 9,1 Milliarden Euro hat er in die Kassen des Wolfsburger Konzerns gespült. Damit soll investiert werden - in Elektromobilität, Software und Vernetzungstechnik. Bei dem Treffen am Freitag in Berlin segneten die Aktionärinnen und Aktionäre des Mutterkonzerns Volkswagen den bereits laufenden Handel mit einem Teil der stimmrechtslosen Porsche-Vorzugsaktien rückwirkend ab.
Sonderdividende der Porsche-Aktie als Streitpunkt
Über die Höhe und den Auszahlungs-Zeitpunkt der Sonderdividende waren die Ansichten im Vorfeld auseinandergegangen. Der Konzern hatte eine Sonderausschüttung von 19,06 Euro pro Aktie empfohlen. Die Betriebsräte hatten zudem Extra-Prämien für die Beschäftigten ausgehandelt. Als Aktionärsvertreterin hatte sich die Sparkassen-Tochter Deka überraschend gegen die geplante Höhe der Sonderausschüttung ausgesprochen. Viel mehr müsse in den weiteren Umbau in Richtung Elektromobilität und Digitalisierung investiert werden.
Auszahlung 2022 oder 2023?
Streit hatte es auch um den Termin gegeben: Während die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger auf eine Auszahlung in diesem Jahr gepocht hatte, bestand das Land Niedersachsen als Großaktionär auf eine Auszahlung erst im Januar. "Es wurde relativ früh Einvernehmen zwischen allen Beteiligten erzielt, dass die Dividende Anfang des Jahres ausgezahlt werden soll", hatte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) der Deutschen Presse-Agentur (dpa) gesagt.