Sparkassen: Umrüsten von Geldautomaten wird Jahre dauern
Um Kriminelle abzuschrecken, setzen die Sparkassen in Niedersachsen künftig auf Techniken, die das Geld bei einer Automatensprengung einfärben. Bis alle Automaten sie haben, kann es aber noch dauern.
Erst in zirka drei bis vier Jahren seien alle Geldautomaten in Deutschland nachgerüstet, sagte der Präsident des Sparkassenverbandes in Niedersachsen, Thomas Mang, beim Jahrespressegespräch am Donnerstag. Derzeit werde überprüft, ob alle Geldautomaten den geltenden Sicherheitsstandards entsprechen. Ende Februar hatte der Sparkassenverband Niedersachsen bei einem Treffen mit Innenministerin Daniela Behrens (SPD) zugesichert, seine 2.150 Geldautomaten "zeitnah" nachzurüsten - soweit nicht bereits geschehen.
Sparkassenpräsident: Vergleich mit Niederlande ist schwierig
Systeme, die bei Sprengungen das Geld einfärben oder die Scheine in den Automaten verkleben, werden in den Niederlanden bereits eingesetzt. Von Politikerinnen und Politikern wird das Nachbarland deswegen gerne als Vorbild in Sachen Sicherheit von Geldautomaten herangezogen. Mit der Situation in Deutschland lässt sich das laut Mang aber nur bedingt vergleichen. So gebe es in den Niederlanden nur rund 800 Geldautomaten - in Deutschland dagegen 55.000. Dennoch habe man den Handlungsbedarf erkannt. Denn während die Täter bei einer Sprengung eines Geldautomaten durchschnittlich 88.000 Euro erbeuteten, seien die Schäden an den Gebäuden mittlerweile rund zehnmal so hoch.
68 Automatensprengungen im Jahr 2022
Allein im vergangenen Jahr wurden in Niedersachsen laut Innenministerium 68 Geldautomaten gesprengt. In 40 Fällen hätten die Täter dabei auch Erfolg gehabt - und konnten mit teils hohen Beträgen flüchten. Auch in diesem Jahr wurden schon mehrere Fälle bekannt. Erst in der Nacht zum Donnerstag sprengten Unbekannte in der Innenstadt von Winsen im Landkreis Harburg einen Geldautomaten.