Rund 250 Tonnen illegale Feuerwerkskörper sichergestellt
Die Polizei ist mit Durchsuchungen in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen gegen den Handel mit illegalen Feuerwerkskörpern vorgegangen.
Rund 250 Tonnen Feuerwerkskörper seien in einem Bunkerkomplex im nordrhein-westfälischen Ochtrup an der Grenze zu Niedersachsen und den Niederlanden gelagert gewesen, teilte die Polizei am Dienstag mit. Sie waren für den illegalen Verkauf an Privatpersonen bestimmt. In den Niederlanden habe es zwei Festnahmen gegeben, sagte ein Polizeisprecher aus Osnabrück der Deutschen Presse-Agentur. Ein großes Aufgebot von Polizisten der Bundesländer und der Niederlande durchsuchte den Angaben nach mehrere Objekte in der Grenzregion, unter anderem in den niedersächsischen Städten Bad Bentheim und Papenburg. Die Tatverdächtigen hätten die Feuerwerkskörper auf ihrer Website zum Verkauf angeboten. Danach sollten sie in Feuerwerksläden nahe der niederländischen Grenze in Deutschland abgeholt werden.
Ermittlungen mit Europol
Der grenzübergreifende Einsatz soll dabei helfen, kriminelle Netzwerke, die Handel mit illegalen und hoch gefährlichen Feuerwerkskörpern betreiben, zu zerschlagen. Die Ermittlungen auf deutscher Seite führt die Zentrale Kriminalinspektion Osnabrück. Auch Europol, die Strafverfolgungsbehörde der Europäischen Union, ist beteiligt.
Zweiter Schlag gegen die Szene
Mit den Durchsuchungen gelang den Ermittlern der zweite Schlag gegen die Szene in dem Gebiet binnen weniger Monate. Bereits im Oktober konnten sie elf Verdächtige in den Niederlanden festnehmen. Bei den Durchsuchungen in der Grenzregion zwischen Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden waren damals rund 350 Tonnen illegale Pyrotechnik im Wert von rund 25 Millionen Euro beschlagnahmt worden. Die aktuelle Razzia steht nach Angaben der Beamten mit den Beschuldigten in dem früheren Verfahren aber nicht im Zusammenhang.
Pyrotechnik zur Sprengung von Geldautomaten
Durch die frühere Razzia konnte laut der Polizei nach zwei Jahren Ermittlungen ein niederländisches kriminelles Netzwerk aufgedeckt werden, das mit illegalen, hoch gefährlichen Feuerwerkskörpern gehandelt haben soll. Die damals beschlagnahmte illegale Pyrotechnik soll von China über mehrere Länder, darunter Deutschland, in die Niederlande transportiert worden sein. Laut den Ermittlern gibt es zudem Hinweise, dass das hochexplosive Material auch für andere Straftaten benutzt wird, zum Beispiel, um Geldautomaten zu sprengen.
Einfuhr illegaler Böller aus Deutschland nimmt zu
Bereits in den vergangenen Wochen hatte die Polizei in Niederlanden tonnenweise illegale Böller beschlagnahmt. Insgesamt 4,2 Tonnen waren es allein Anfang Dezember. Seitdem in den Niederlanden die Regeln für das Abbrennen von Feuerwerkskörpern an Silvester in den Niederlanden vor einiger Zeit verschärft wurden, hat die Einfuhr illegaler schwerer Böller vor allem aus Deutschland und Belgien zugenommen.
Hinweis der Redaktion: Zunächst hatte die Staatsanwaltschaft Osnabrück mitgeteilt, dass in einem Bunkerkomplex im niederländischen Enschede Feuerwerk sichergestellt wurde. Diese Information ist falsch und offenbar auf einen Übersetzungsfehler zurückzuführen. Richtig ist, dass sich der Bunkerkomplex in Ochtrup befand. Wir haben den Text entsprechend korrigiert.