Leuchtturm Roter Sand: Förderverein mahnt Sanierung an
Für viele gehört der Leuchtturm Roter Sand im Meer bei Wangerooge (Landkreis Friesland) untrennbar zu Norddeutschland. Doch die denkmalgeschützte Sehenswürdigkeit ist stark sanierungsbedürftig.
"Der Zustand ist sehr schlecht", sagt Rolf Pilz, Vorstand des Fördervereins Roter Sand aus Bremerhaven. An der alten Bausubstanz nagen seinen Angaben nach unter anderem immer stärker werdende Sturmfluten. Der Turm sei im oberen Bereich undicht, Wasser laufe hinein. Der Förderverein befürchtet, dass der Leuchtturm von innen vergammeln könnte. Eigentlich sollte das Dach vor der Sturmsaison provisorisch abgedichtet werden. Doch das hat bislang nicht geklappt: Mal sei das Wetter zu schlecht gewesen, mal habe die beauftragte Firma kein Personal gehabt, hieß es.
Leuchtturm könnte einstürzen
Doch das Dach ist nicht das einzige Problem. Was der Leuchtturm braucht, ist eine grundlegende Sanierung: Ein zwei Jahre altes Gutachten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) besagt, dass das Bauwerk in den kommenden 100 Jahren einstürzen könnte. Die DSD verwaltet den Leuchtturm. In dem Gutachten waren drei mögliche Varianten für eine Sanierung vorgestellt worden. Zwei davon sehen vor, den Turm im Wasser zu lassen. Das präferiert der Förderverein. Die dritte Möglichkeit wäre, den oberen Teil des Leuchtturms abzunehmen und an Land wieder aufzubauen. Bis heute steht nicht fest, welche Variante umgesetzt wird.
Start für eine Sanierung der Sehenswürdigkeit ist unklar
Der Förderverein drängt darauf, sich schnell zu entscheiden. Das sei schon lange überfällig, sagte Pilz. Die DSD hingegen weiß noch nicht, wann es zu einer Entscheidung kommt. Nach Angaben eines DSD-Sprechers wird noch ausgewertet, wie die drei Varianten umsetzbar sind und was sie kosten würden. Weil der Turm einzigartig sei und es keine Vergleichsmöglichkeiten gebe, dauere das Prozedere, so der Sprecher. Der Bund als Eigentümer und das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege müssen ebenfalls zustimmen. Letztlich dürften auch die Kosten entscheidend sein: Das Gutachten war von Kosten zwischen 2,5 und 12,5 Millionen Euro ausgegangen. Ob die Zahlen noch aktuell sind, sagte die DSD nicht.