Landesregierung will Exzellenz-Uni - und Milliarden investieren
Niedersachsen soll eine Elite-Uni bekommen. Das wünscht sich der neue Wissenschaftsminister Falko Mohrs. Aber auch in der Breite will die Landesregierung mit Milliarden Euro den Sanierungsstau auflösen.
"Wir wollen mindestens eine Exzellenz-Universität in Niedersachsen haben", sagte der SPD-Politiker. "Wir sind überzeugt, dass unsere starken Hochschulen das bei der nächsten Ausschreibung 2026 erreichen können." Im Jahr 2019 hatten sich die Leibniz Universität und die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) als Verbund "Leibniz Alliance" sowie die Technische Universität (TU) Braunschweig beworben - mussten sich aber geschlagen geben. Zehn andere Hochschulen und ein Uni-Verbund wurden dagegen als Exzellenz-Universitäten gekürt und werden seitdem stärker von Bund und Ländern gefördert.
Mohrs: Ganz Niedersachsen profitiert von einer Exzellenz-Uni
Dem Minister zufolge ist es nun erstes Ziel, mit den niedersächsischen Unis bei den sogenannten Exzellenz-Clustern "überdurchschnittlich gut" abzuschneiden. "Beim letzten Mal hat Niedersachsen sechs von 57 der ausgeschriebenen Cluster erhalten. Das spricht für die Qualität unserer Hochschulen", sagte er. Es gibt aber auch Kritik am Konzept der Elite-Unis - Studentenvertreter etwa lehnten die Konkurrenz der Hochschulen ab. "Ich verstehe die Debatte", sagte Mohrs. "Wir verstehen darunter aber nicht nur ein Label, sondern einen Entwicklungsprozess, um diese Hochschulen zu stärken. Der Wissenschaftsstandort Niedersachsen würde davon profitieren, wenn wir eine Exzellenz-Universität im Land hätten."
Landesregierung will Milliarden in Uni-Sanierungen stecken
Der Minister kündigte zudem an, dass die Landesregierung auch in der Breite investieren und den oft beklagten Sanierungsstau der Hochschulen in Angriff nehmen wolle. Allein an den Hochschulen würden mehr als vier Milliarden Euro benötigt, nicht eingeschlossen die Einrichtungen der Uni-Medizin. "Wir müssen dringend eine neue Perspektive für unsere Hochschulen aufbauen", sagte Mohrs. Man werde den Sanierungsstau nicht von heute auf morgen auflösen, "aber wir müssen anfangen", betonte Mohrs.