Klimaschutz und Moor: Der 100. Standort für das Monitoring
Moore haben eine besondere Bedeutung für den Klimaschutz. Das Thünen-Institut baut deshalb seit 2020 ein bundesweites Moorboden-Monitoring auf. Am Dienstag wird der 100. Standort in Braunschweig-Lamme eingerichtet.
Zurzeit werden fast alle Moorböden in Deutschland entwässert, wodurch sie große Mengen an Kohlendioxid freisetzen, statt diese dauerhaft zu binden. Die im Klimaschutzgesetz verankerten Ziele können laut Thünen-Institut für Agrarklimaschutz daher nicht ohne Maßnahmen zur Emissionsminderung aus Moorböden erreicht werden. Beim Moorboden-Monitoring sollen nach Angaben des Instituts die aktuellen Kohlenstoffvorräte sowie zukünftige Änderungen deutschlandweit erfasst werden. Nun wird der 100. Standort in Braunschweig-Lamme eingerichtet.
Wie entwickeln sich die Moore in Deutschland?
Das Moorboden-Monitoring wird durch das Thünen-Institut für Agrarklimaschutz in Braunschweig im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft aufgebaut. Das Netzwerk soll bis 2025 insgesamt 150 Monitoringflächen umfassen und alle relevanten Moorböden und Landnutzungen in Deutschland abdecken. Nach Angaben des Instituts soll es deutschlandweit Änderungen des Kohlenstoffvorrats, Steuerfaktoren und Minderungsmaßnahmen untersuchen und hat den Anspruch, standort- und nutzungsbedingte Einflüsse langfristig zu beobachten.
Niedersachsen ist moorreichstes Bundesland in Deutschland
Viele Moore in Niedersachsen wurden für den Abbau von Torf oder die landwirtschaftliche Nutzung entwässert. Der in ihnen über Jahrtausende gespeicherte Kohlenstoff aus organischem Material wird durch den Kontakt mit der Luft in CO2 umgewandelt. Da Niedersachsen laut dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) das moorreichste deutsche Bundesland ist, sind hier auch die Emissionen durch Treibhausgase aus trockengelegten Moorböden besonders hoch.