Klimaschutz und Moor: Der 100. Standort für das Monitoring

Stand: 02.07.2024 16:47 Uhr

Moore haben eine besondere Bedeutung für den Klimaschutz. Das Thünen-Institut baut deshalb seit 2020 ein bundesweites Moorboden-Monitoring auf. Am Dienstag wird der 100. Standort in Braunschweig-Lamme eingerichtet.

Zurzeit werden fast alle Moorböden in Deutschland entwässert, wodurch sie große Mengen an Kohlendioxid freisetzen, statt diese dauerhaft zu binden. Die im Klimaschutzgesetz verankerten Ziele können laut Thünen-Institut für Agrarklimaschutz daher nicht ohne Maßnahmen zur Emissionsminderung aus Moorböden erreicht werden. Beim Moorboden-Monitoring sollen nach Angaben des Instituts die aktuellen Kohlenstoffvorräte sowie zukünftige Änderungen deutschlandweit erfasst werden. Nun wird der 100. Standort in Braunschweig-Lamme eingerichtet.

Videos
Schwimmträger für Torfmoos gleiten auf dem Wasser. © Screenshot
3 Min

Gifhorn: Hochwasser hat auch positiven Effekt

Über Jahrzehnte wurde das Große Moor trockengelegt. Der regenreiche Winter ist perfekt für die Wiedervernässung. (12.03.2024) 3 Min

Wie entwickeln sich die Moore in Deutschland?

Das Moorboden-Monitoring wird durch das Thünen-Institut für Agrarklimaschutz in Braunschweig im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft aufgebaut. Das Netzwerk soll bis 2025 insgesamt 150 Monitoringflächen umfassen und alle relevanten Moorböden und Landnutzungen in Deutschland abdecken. Nach Angaben des Instituts soll es deutschlandweit Änderungen des Kohlenstoffvorrats, Steuerfaktoren und Minderungsmaßnahmen untersuchen und hat den Anspruch, standort- und nutzungsbedingte Einflüsse langfristig zu beobachten.

Niedersachsen ist moorreichstes Bundesland in Deutschland

Viele Moore in Niedersachsen wurden für den Abbau von Torf oder die landwirtschaftliche Nutzung entwässert. Der in ihnen über Jahrtausende gespeicherte Kohlenstoff aus organischem Material wird durch den Kontakt mit der Luft in CO2 umgewandelt. Da Niedersachsen laut dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) das moorreichste deutsche Bundesland ist, sind hier auch die Emissionen durch Treibhausgase aus trockengelegten Moorböden besonders hoch.

Weitere Informationen
Wasser steht auf einem Bereich, der in ein Moor umgewandelt werden soll. © NDR Foto: Matthias Zimmermann

Dauerregen hat Mooren und Wäldern gutgetan

Nach Dürrejahren können die Böden wieder Wasser speichern. Auch ein Moor-Projekt im Landkreis Gifhorn profitiert davon. (22.04.2024) mehr

Ein Wasserlauf neben Wiesen. © Screenshot
3 Min

Projekt verbindet Wiedervernässung mit Bewirtschaftung von Mooren

Bei einem ersten Versuch sollen Flächen unterirdisch mit Wasser gesättigt werden, während Kühe weiterhin darauf grasen können. (05.04.2024) 3 Min

Bäume mit herbstlich verfärbten Blättern stehen in der Diepholzer Moorniederung nahe der Ortschaft Heimstatt im Landkreis Diepholz © picture alliance/dpa Foto: Hauke-Christian Dittrich

Erster Moorgipfel: Landwirte fordern Planungssicherheit

Das Land Niedersachsen will Moore wieder verwässern. Landwirte sollen zwar Geld bekommen, ihnen fehlt aber ein Zukunftsplan. (03.11.2023) mehr

Eine Moorlandschaft im LK Osterholz © NDR Foto: Birgit Stamerjohanns

Klimaschutz und Landwirtschaft: Was passiert mit den Mooren?

Trockengelegte Moore stoßen viele Treibhausgase aus. Die Politik will sie wiedervernässen. Das bereitet Landwirten Sorgen. (03.11.2023) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR Info | 02.07.2024 | 14:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Umweltpolitik

Umweltschutz

Mehr Nachrichten aus Niedersachsen

Landwirtschaft Fahne Logo Flagge nsb lni Kammerversammlung Landwirtschaftskammer Niedersachsen © dpa/Sina Schuldt Foto: Sina Schuldt

Niedersächsische Höfe machen deutlich weniger Gewinn

Die Landwirte haben zuletzt weniger Geld mit Getreide, Raps und Milch verdient. Bei Kartoffeln und Zuckerrüben sah es besser aus. mehr

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?