Trockene Moore: Mehr Treibhausgase als angenommen
Trockengelegte Moore in Niedersachsen sind für mehr klimaschädliche Emissionen verantwortlich als noch vor Jahren gedacht. Das zeigen neue Berechnungen des zuständigen Landesamtes.
Die Menge der pro Jahr von entwässerten Mooren abgegebenen Treibhausgase entspreche 15,8 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid (CO2), teilte das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) mit. Bisher sei von einem um 5,2 Millionen Tonnen geringeren Wert ausgegangen worden, so die Behörde. Damit würden die Treibhausgase Kohlenstoffdioxid, Methan und Lachgas zusammen 17,7 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen Niedersachsens ausmachen. Die letzte Berechnung stammte aus dem Jahr 2015. Weitere Emissionen kämen durch den Torfabbau hinzu.
Neue Bodenkriterien und Forschungsergebnisse
Die Neuberechnung wurde nötig, weil die Bodenkategorien neu definiert wurden. Damit habe sich die Fläche der zu berücksichtigen Moore und kohlenstoffreichen Böden in Niedersachsen vergrößert, hieß es vom LBEG. Zudem entwickele sich das Wissen zur Berechnung von Emissionen durch neue Forschungsergebnisse weiter.
Mooreichstes Bundesland mit 6.000 Quadratkilometern
Viele Moore in Niedersachsen wurden für den Abbau von Torf oder die landwirtschaftliche Nutzung entwässert. Der in ihnen über Jahrtausende gespeicherte Kohlenstoff aus organischem Material wird durch den Kontakt mit der Luft in CO2 umgewandelt. Da Niedersachsen das moorreichste deutsche Bundesland ist, sind auch die Emissionen durch Treibhausgase aus trockengelegten Moorböden hoch. Rund 6.000 Quadratkilometer Moore und weitere kohlenstoffreiche Böden gibt es in Niedersachsen laut LBEG.