Erster Moorgipfel: Landwirte fordern Planungssicherheit
Auf dem Moorgipfel in Osterholz-Scharmbeck stellte die Politik klar, dass sie den Schutz der Moore weiter vorantreiben wird. Den Landwirten fehlt es hingegen an Planungssicherheit für ihre landwirtschaftliche Zukunft.
Eine Milliarde Euro stellt der Bund für die Entschädigung der Landwirte bundesweit zur Verfügung. Umweltminister Christian Meyer (Grüne) stellte auf dem Gipfel am Freitag noch einmal klar, dass Niedersachsen den Torfabbau beenden wolle. Dafür sollen Flächen wieder vernässt werden. Die Landwirte sollen dabei bestenfalls auf eine alternative Bewirtschaftung umsteigen, wie zum Beispiel auf den Anbau von Rohrkolben oder speziellen Moosen. "Wir wollen zeigen, wie Moorentwicklung für den Klimaschutz und Erwerbsperspektiven für die Landwirtschaften parallel erreicht werden können", sagte Umweltminister Meyer.
Landwirte wollen Planungssicherheit
Viele Landwirte unterstützen das Vorhaben, die Moore wiederzuvernässen, um die Treibhausemissionen zu senken. Allerdings wünsche sich die Landwirtschaft mehr Unterstützung von der Politik - gerade auch bei der Planungssicherheit, so das Landvolk. Viele Landwirte seien verunsichert, ob sie beispielsweise weiter in die Milchviehhaltung investieren sollen. Sie befürchten, dass sie nach wenigen Jahren auf ihren Flächen keine Tiere mehr halten dürfen. Konkrete Zeitpläne des Landes würden zu lange auf sich warten lassen, so das Landvolk Osterholz.
1,65 Millionen Tonnen an Treibhausgasemissionen einsparen
Bei dem Moorgipfel waren rund 300 Vertreter des Landkreises Osterholz, des dortigen Landvolks, der Biologischen Station Osterholz und dem Gewässer- und Landschaftspflegeverband Teufelsmoor zusammengekommen. Das Land Niedersachsen will bis zum Jahr 2030 1,65 Millionen Tonnen an Treibhausgasemissionen gegenüber 2020 einsparen. Das soll gerade auch durch die Wiedervernässung der Moore ermöglicht werden, da sie große Mengen an Treibhausgasen binden können. Die Landesregierung will ein Zentrum einrichten, in dem sich Landwirte, Umweltschutzgruppen und die Politik vernetzen können.