Weiße Weihnachten: So groß ist die Chance in Ihrer Region
Der Weihnachtsmann sollte Gummistiefel statt Schlitten bereithalten, denn in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern fällt immer seltener Schnee. Das zeigen Recherchen des NDR Datenteams.
Der Traum von weißen Weihnachten gehört für viele zum Dezember wie Adventskerzen und Plätzchen. Doch im flachen Norden bleibt dieser Traum meist unerfüllt: Statt glitzernder Schneelandschaften sind oft Regen und graue Wolken angesagt. Eine Auswertung des NDR-Datenteamszeigt, wie selten das Wintermärchen wirklich wahr wird.
Geben Sie Ihre Postleitzahl ein, um zu sehen, wie oft es in den vergangenen Jahren weiße Weihnachten in Ihrer Region gab.
Anzahl der Schneetage nimmt ab
Vielerorts lag im Jahr 2010 zum letzten Mal viel Schnee zu Weihnachten. Es war für den Norden das schneereichste Jahr der vergangenen Jahrzehnte. In dem Jahr gab es an mehr als 100 Tagen irgendwo im Norden Schnee, das entspricht fast einem Drittel des Jahres.
Doch abseits solcher Ausreißer-Jahre ist der Trend klar: Gab es in den 1960er-Jahren oft noch an mehr als 80 Tagen im Jahr Schnee, sind es inzwischen meist weniger als 40 Tage. 2020 war der Norden sogar fast komplett schneefrei. Wenn der Trend sich fortsetzt, werden Jahre ganz ohne Schnee bald zur Norm und nicht zur Ausnahme.
Schnee-Wahrscheinlichkeit in den Gebirgen am größten
Dabei war der platte Norden - wie auch andere flache Regionen Deutschlands - schon vor dem Einfluss des Klimawandels vergleichsweise schneearm. Selbst die größten jemals gemessenen Schneemassen überschreiten im deutschen Flachland selten 70 Zentimeter Höhe. Und meistens ist das einige Jahrzehnte her.
Die Mittelgebirge hingegen sind vergleichsweise schneereich. So lagen am Brocken im Jahr 1970 fast vier Meter Schnee. Die Chancen für weiße Weihnachten im Norden sind nach wie vor im Harz am besten. Aber auch hier schwinden sie: Seit 1960 gab es zum Beispiel in Braunlage im Oberharz 22 Weihnachtsfeste ohne Schnee. Und 13 davon fielen auf die Jahre nach 2000.
Klimawandel kostet uns weiße Weihnachten
Durch den Klimawandel könnte der Schneefall künftig nicht nur seltener, sondern - wenn er dann fällt - auch heftiger werden. Denn wenn es insgesamt wärmer ist, kann die Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Bei Minusgraden, die es auch in Zukunft geben wird, kann es dann besonders intensiv schneien.
Weltweit betrachtet, kann weniger Schnee den Klimawandel sogar beschleunigen: Eine weiße Schneedecke reflektiert besonders viel Sonnenlicht ins Weltall zurück. Die abgestrahlte Sonnenwärme trägt dann nicht mehr zur Erderhitzung bei. Fehlt der Schnee, wird die Erde wärmer, der Klimawandel wird verstärkt und es gibt in der Folge noch weniger Schnee - ein Teufelskreis.
Schneearme Winter können außerdem zum Problem für Pflanzen werden: In höheren Lagen, wie dem Harz, konnte Schnee bisher Feuchtigkeit speichern und im Frühjahr langsam an das neu sprießende Grün abgeben. Wasser, das den Pflanzen in Zukunft fehlen wird.