Klimawandel im Norden: So steigen die Temperaturen in Ihrer Region
Ist es in Ihrer Region wärmer, als es sein sollte? Sehen Sie die aktuellen Durchschnittstemperaturen im historischen Vergleich und finden Sie heraus, wie sich der Klimawandel im Norden von Deutschland bemerkbar macht.
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Klimawandel – wie viel wärmer ist es geworden?
Das Wetter verändert sich von Tag zu Tag, teilweise gibt es sehr große Schwankungen. Deshalb sind auch heute noch Tage möglich, die im Vergleich zum Durchschnitt 1961 bis 1990 kühler ausfallen. Die Temperaturabweichungen nach oben sind aber häufiger und stärker – weshalb sich die Durchschnittstemperatur erhöht. Dieser durchschnittliche Zustand des Wetters über einen langen Zeitraum wie 30 Jahre wird von Meteorologen als das Klima einer Region bezeichnet.
Erkennbar ist die Erwärmung an der Wetterstation in Ihrer Nähe beispielsweise in sogenannten Wärmestreifen. Diese Darstellung - entwickelt vom Klimawissenschaftler Ed Hawkins - zeigt, wie stark die jährliche Durchschnittstemperatur einer bestimmten Region vom langjährigen Mittel abweicht. Blaue Streifen zeigen Jahre an, die kühler waren als dieser Wert, rote Streifen zeigen wärmere Jahre an und weiße Streifen sind Jahre, die durchschnittlich warm waren. Da hier jährliche Daten gezeigt werden, können auch Werte seit 1880 genutzt und mit dem vorindustriellen Durchschnitt verglichen werden. Deutlich sichtbar wird, dass es in den vergangenen zwanzig Jahren fast ausschließlich rote Streifen gab.
Welche Folgen hat der Klimawandel in Deutschland?
Das Jahr 2023 war in Deutschland wie weltweit das wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die Temperaturen hierzulande steigen dabei schneller als im weltweiten Durchschnitt: Während das Jahr weltweit etwa ein Grad Celsius wärmer war als der Durchschnitt der Jahre 1961 bis 1990, war es in Deutschland 2,4 Grad wärmer. In den vergangenen 30 Tagen war es in ganz Deutschland 2,2 Grad wärmer als im Durchschnitt der Jahre 1961 bis 1990.
Die Klimaerwärmung in Deutschland hat verheerende Auswirkungen. Die Zahl der heißen Tage - also Tage, die mehr als 30 Grad Celsius erreichen - hat sich seit 1950 verdreifacht. An heißen Tagen leiden insbesondere Kinder, chronisch kranke und ältere Menschen. Und bei Hitzewellen sterben in Deutschland schon jetzt regelmäßig Hunderte Menschen. Am 20. Juli 2022 wurden in Hamburg sogar mehr als 40 Grad Celsius gemessen - ein Wert, den es bis dahin so weit nördlich in Europa noch nie gegeben hatte.
Seit 2018 gab es zudem mehrere Jahre hintereinander besonders trockene und warme Sommer. In der Landwirtschaft fehlte den Pflanzen Wasser, es kam zu kleineren Ernten mit Schäden in Milliardenhöhe. Die Zahl der Waldbrände ist gestiegen und die Erträge in der Forstwirtschaft gesunken. Die Wasserpegel in den Flüssen sanken - im vergangenen Jahr war eine Weile die Schifffahrt auf dem Rhein unmöglich. Manche Orte verboten sogar die Entnahme von Grundwasser, weil dieses stark abgesunken war.
Deutschland erwärmt sich vergleichsweise schnell
Im Pariser Abkommen heißt es, dass die Länder der Welt versuchen wollen, die Erderwärmung auf unter 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Während weltweit dieser politisch wichtige Schwellenwert wohl erst in den 2030ern dauerhaft überschritten wird, ist es in Deutschland bereits seit einigen Jahren soweit.
Dass sich die Regionen der Erde unterschiedlich schnell erwärmen, hängt zum Beispiel mit der Verteilung von Landmasse und Ozeanen zusammen, denn die Landflächen erwärmen sich schneller. Aber auch andere Faktoren spielen eine Rolle: Am Nordpol zum Beispiel reflektierte früher das Arktis-Eis viel Sonnenstrahlung zurück ins All. Doch mit schwindendem Eis geht dieser Effekt zurück und die Arktis erwärmt sich umso schneller - bisher bereits um mehr als 3 Grad Celsius.