Stand: 09.12.2014 14:13 Uhr

Was, wenn im Nordosten der Strom ausfiele?

von Maike Gross, NDR 1 Radio MV

Ein Batteriespeicher in Schwerin als Joker?

Sigmar Gabriel, Erwin Sellering und Thomas Pätzold stehen zwischen Batterie-Regalen. © dpa-Bildfunk Foto: Jens Büttner
Im September ging in Schwerin Europas größter Ökostrom-Akku ans Netz.

Weber ist sich sicher, dass es dafür Möglichkeiten gibt. Eine wäre der Batteriespeicher in Schwerin - der erste seiner Art in Deutschland. Ein solcher Speicher könnte auch das Kraftwerk Marienehe bei Rostock antreiben, meint Weber: "Es wäre denkbar, dass man mit einer kleinen Gasturbine startet, die Spannung erzeugt und so das große Kraftwerk Marienehe startet. Wenn dieses laufen würde, wäre es möglich, eine Verbindung mit dem Kraftwerk Rostock herzustellen, um dann mit dem kleineren Kraftwerk Marienehe das größere Kraftwerk Rostock zu starten."

Netzinseln fürs Kraftwerk Süd

All dies ist bisher aber nur Theorie. Denn sich eine solche Schwarzstartfähigkeit vorzuhalten, kostet natürlich auch viel Geld. Bei der Wemag in Schwerin wollen sie den gerade im September eingeweihten Speicher auch für diesen Zweck erproben. Tobias Struck, einer der Projektleiter beim Bau des Speichers, meint: "Wenn wir wissen, dass der Stromausfall länger andauert, würden wir hier in Schwerin mit dem Speicher starten. Das heißt, der Speicher würde sich eine Netzinsel aufbauen. Im zweiten Schritt werden wir dann den Batteriespeicher mit dem Kraftwerk Süd koppeln. Wenn das geschehen ist, werden wir mit diesem Speicher das Netz wieder hochfahren." In diesem Versuch geht es aber erst einmal um das Netz in Schwerin.

Bestseller-Autor ließ sich von Studie inspirieren

Die Wissenschaftler der Uni Rostock um Professor Weber haben mit einer Studie übrigens auch Eingang in den Bestseller von Marc Elsberg gefunden. Anhand ihrer Studie schildert Elsberg, wie nach der Katastrophe die Netze wieder hochgefahren werden. Er bedankt sich auch bei den Autoren Fred Prillwitz und Manfred Krüger. Die haben von der literarischen Verwertung ihrer Forschung übrigens erst von Mitarbeitern von 50 Hertz erfahren - lange nach der Veröffentlichung des Buches. Ihre Studie stand frei zugänglich im Internet.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | 09.12.2014 | 16:15 Uhr

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