Zarrentin: Geldautomat gesprengt, Gebäude beschädigt
Eine heftige Explosion hat sich am frühen Montagmorgen in Zarrentin (Landkreis Ludwigslust-Parchim) ereignet. Unbekannte haben den Geldautomaten der Raiffeisen-Bank gesprengt und das Gebäude beschädigt. Die Polizei fahndet nach den Tätern. Zeugen haben ein verdächtiges Auto gesehen.
Anwohner hatten gegen 3 Uhr eine laute Detonation gemeldet, teilte die Polizei mit. Ob die Täter Geld erbeutet haben, ist noch unklar. Die Polizei prüft derzeit mehrere Möglichkeiten zum Tathergang. Eine ist, dass die Täter ein Gasgemisch in den Automaten eingeleitet haben und damit die Detonation ausgelöst haben. So seien schon häufiger Geldautomaten im Land gesprengt worden, sagte ein Sprecher. Aber auch Festsprengstoffe kommen demnach in Frage.
Zeugen: Drei Täter mit dunklem Audi geflohen
"Derzeit werden Spuren gesichert und auch Beweise. Die müssen jetzt erstmal ausgewertet werden. Darüber hinaus haben wir Hinweise auf die Täter durch Zeugenmitteilungen erlangt. Auch diese Hinweise werden entsprechend geprüft, damit man nach den Tätern fahnden kann", sagte Polizeisprecher Tobias Gläser. Zeugen wollen gesehen haben, dass drei Täter mit einem dunklen Audi geflohen sind. Der PS-starke Fluchtwagen habe gestohlene Kennzeichen, hieß es. Bei der Fahndung arbeiten Polizisten aus Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein zusammen. Erst am Wochenende war im niedersächsischen Torfhaus ein Bankautomat gesprengt worden.
Sieben Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen
Durch die Explosion wurde auch das Gebäude beschädigt. Mehrere Scheiben zerbarsten, der Automat wurde weitgehend zerstört. Die Schadenshöhe sei noch unklar, so die Ermittler. Anwohner wurden von der Feuerwehr aus ihren Wohnungen gebracht. Die Bank hat einen Statiker angefordert, der sich das Gebäude genauer ansehen soll. Sieben Personen mussten laut Polizei ihre Wohnungen verlassen. Sie wurden bei der Freiwilligen Feuerwehr untergebracht. Wann sie zurück in ihre Wohnungen können, ist noch unklar.
"Die ganze Straße ist voll mit Splittern, Glasscherben"
Die Explosion in der Nacht mitten in der Innenstadt, hat die Anwohner geschockt. Rebecca Olleag arbeitet in der Bäckerei gegenüber. "Wie ich sehen kann, ist das Fenster zersprungen. Die ganze Straße ist voll mit Splittern, Glasscherben", sagte sie in der Stefan Kuna Show auf NDR 1 Radio MV. Polizei, Feuerwehr und Spurensicherung seien vor Ort gewesen. "Und jetzt steht hier eigentlich nur Polizei, die haben noch abgesperrt, weil die Straße muss denke ich noch sauber gemacht werden."
Filiale bleibt vorerst geschlossen
Die Bankfiliale am Markt bleibt jetzt vorerst geschlossen. Andere Banken in der Region haben mittlerweile die SB-Bereiche nachts geschlossen. Es war der zweite derartige Angriff auf einen Geldautomaten seit 2021. Damals waren drei Tatverdächtige aus Berlin und Brandenburg ermittelt worden, gegen die gerade ein Prozess am Landgericht in Rostock läuft. Zuletzt war am 5. Januar in Strasburg (Vorpommern-Greifswald) im Nordosten ein Geldautomat gesprengt worden.