Widerstand gegen geplante Geflüchtetenunterkunft in Dabel erntet Kritik
Am Montagabend haben rund 170 Menschen in Dabel (Ludwigslust-Parchim) gegen eine geplante Geflüchtetenunterkunft demonstriert. Eine Bürgerinitiative aus der Gemeinde hält den Protest für zu pauschal.
Der Protest in Dabel im Landkreis Ludwigslust-Parchim am Montagabend begann mit einer Versammlung auf dem Sportplatz des SV Dabel. Im Anschluss starteten die Demonstranten einen vier Kilometer langen Protestspaziergang durch den Ort mit Plakaten, auf denen etwa "Flüchtlingsstopp jetzt" und "Nicht willkommen" stand. Laut Polizei verlief der Abend friedlich.
Unterkunft nach "Dorf im Dorf"-Prinzip
Laut Landrat Stefan Sternberg (SPD) ist die Errichtung einer Unterkunft für Geflüchtete in der ehemaligen Moltke-Kaserne in Dabel geplant. Und zwar nach einem "Dorf im Dorf"- Prinzip. Heißt, in der Unterkunft soll es dann eine Einkaufsmöglichkeit, Ärzte, Kinderbetreuung und mehr geben. Die Demonstranten sind eigener Aussage nach gegen eine Unterkunft für mehr als 500 Geflüchtete. Das seien im Verhältnis zu den 1.500 Einwohnerinnen und Einwohnern der Gemeinde deutlich zu viele, so eine Organisatorin des Protests.
Bürgerinitiative distanziert sich von Demonstranten
Angemeldet hatte die Demonstration ein Unternehmerehepaar aus Dabel. Vor Ort waren Einwohnerinnen und Einwohner aus der Gemeinde und umliegenden Orten. Einige der Demonstrierenden hatten eine längere Anreise und kamen etwa aus Upahl im Nachbarlandkreis Nordwestmecklenburg. In Dabel hatte sich auch eine Bürgerinitiative gegründet - die bereits rund 500 Unterschriften gegen die geplante Unterkunft gesammelt und an den Landrat geschickt hat. Die Bürgerinitiative distanziert sich von den Teilnehmenden der Demo am Montagabend. Diese würden in ihrem Protest zu sehr pauschalisieren.