Kreis Ludwigslust-Parchim plant neue Flüchtlingsunterkunft in Dabel
In einer ehemaligen Kaserne in der Gemeinde Dabel im Landkreis Ludwigslust-Parchim soll bis zum nächsten Jahr eine Gemeinschaftsunterkunft für bis zu 540 Geflüchtete eingerichtet werden.
Der Landkreis Ludwigslust-Parchim plant eine neue Unterkunft für bis zu 540 Geflüchtete in Dabel. Die Gemeinschaftsunterkunft soll in einem Gebäude der ehemaligen Moltke-Kaserne untergebracht werden. Ein weiteres Gebäude ist für Büro- und Lagerräume vorgesehen. Damit wäre diese Unterkunft am Rand der 1.400-Einwohner-Gemeinde Dabel die größte des Landkreises.
Einzug ab kommendem Jahr
Der Bauantrag zur Umnutzung der Kaserne ist bereits eingereicht. Am Dienstagabend wurden die Planungen der Gemeindevertretung von Dabel vorgestellt. Bürgermeister Jörg Neumann (parteilos) und die Gemeindevertreter kritisierten, dass sie vor der Entscheidung des Landkreises nicht gefragt worden seien. Die geplante Unterbringung ist nach dem "Dorf im Dorf"-Prinzip aufgebaut. Es soll auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne also ein eigener kleiner Ort entstehen mit einem Service-Zentrum, einem Behörden-Büro und Möglichkeiten für eine Ärzte-Sprechstunde. Perspektivisch ist auch die Nutzung der Turnhalle, des Sportplatzes und der Freiflächen sowie des Wachlokals am Haupteingang vorgesehen. Ab dem nächsten Jahr sollen die ersten Bewohner einziehen.
LUP: Äußerst angespannte Unterbringungssituation
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt rechnen die Landkreise in Mecklenburg-Vorpommern mit keiner Entspannung bei den Flüchtlingszahlen. Viele der sechs Landkreise arbeiten nah am Belegungslimit, ein Großteil der Unterkünfte seien komplett belegt, heißt es von den Landkreisen. Von einer "äußerst angespannten Unterbringungssituation" sprach der Landkreis Ludwigslust-Parchim und geht für das aktuelle Jahr von ähnlichen Zuweisungszahlen aus wie 2023.